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Identity and Access Management (IAM)

Veröffentlicht | 9. April 2025 |

Von Sicherheitsverletzungen betroffene Unternehmen führen unsichere Identitäten als Hauptursache an

Identity and Access Management (Identitäts- und Zugriffsverwaltung) unterstützt Sie dabei, den Zugriff von Personen auf Systeme, Anwendungen und Daten zu steuern. Hierzu werden strenge Authentifizierungsmechanismen durchgesetzt und Benutzeridentitäten während des gesamten Lebenszyklus verwaltet. Beim Umstieg auf Cloud- und Hybrid-Umgebungen ist IAM für die Prävention von Sicherheitsverletzungen, Compliance und die Verringerung von identitätsbezogenen Risiken entscheidend.

Was ist Identity und Access Management (IAM)?

Kurz & knapp: IAM automatisiert den gesamten Lebenszyklus von Identitäten. Es unterstützt eine detaillierte Zugriffsverwaltung und die Einhaltung von regulatorischen Rahmenbedingungen wie der DSGVO, HIPAA und NIST.

Identity and Access Management (IAM) (dt.: Identitäts- und Zugriffsverwaltung) umfasst Richtlinien, Technologien und Prozesse, mit denen digitale Identitäten verwaltet und abgesichert werden und der Zugriff auf Ressourcen über Ihre gesamte Angriffsfläche hinweg gesteuert wird. 

IAM-Sicherheit kann eingesetzt werden, um Benutzer zu authentifizieren, Zugriffsrichtlinien zu definieren und durchzusetzen und autorisierten Personen Zugriff auf spezifische Systeme, Daten oder Anwendungen zu gewähren. 

Der Zugriff von Identitäten spielt bei der Umstellung auf Exposure Management eine entscheidende Rolle. IAM kann dazu beitragen, Assets und Daten vor unbefugtem Zugriff, Sicherheitsverletzungen und einer missbräuchlichen Verwendung von internen Informationen zu schützen.

IAM geht über eine simple Authentifizierung von Benutzern hinaus. 

IAM deckt den gesamten Lebenszyklus von Benutzeridentitäten ab – von Erstellung und Bereitstellung über Wartung bis hin zur letztendlichen Deaktivierung bzw. Entfernung. 

Bei der Umstellung auf Cloud- und Hybrid-Infrastrukturen sind Tools für das Identitätsmanagement unerlässlich, um Cyberangriffe und unbefugten Zugriff zu verhindern. 

IAM gewährleistet sicheren, nahtlosen Zugriff über Ihre gesamte Angriffsfläche hinweg, was die Einhaltung von Vorschriften wie der DSGVO und HIPAA unterstützt und Cyberrisiken verringert. 

Zugriffskontrollen für Identitäten stellen Best Practices der Cyberhygiene und zuverlässige Sicherheitskontrollen dar. In Branchen wie dem Finanz- und Gesundheitswesen sowie dem öffentlichen Sektor kann IAM dazu beitragen, Audits zu bestehen und Anforderungen von Frameworks wie z. B. NIST SP 800-53, ISO/IEC 27001 und CMMC zu erfüllen.

Wichtige Komponenten von Identity and Access Management (IAM)

Kurz & knapp: Zu den wichtigen Komponenten on IAM gehören: Authentifizierung – zur Verifizierung von Identitäten mithilfe von Verfahren wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und adaptiver Authentifizierung; Autorisierung – zur Steuerung von Benutzerberechtigungen über RBAC- oder ABAC-Modelle; Benutzerverwaltung – zur Abwicklung der Erstellung, Wartung und Aufhebung von Benutzerkonten; und Rollenverwaltung – zur Zuweisung und Anpassung von Zugriffsrechten anhand der jeweiligen beruflichen Aufgaben.

Authentifizierung

Bei der Authentifizierung werden Identitäten von Benutzern, Geräten oder Systemen anhand von Passwörtern, biometrischen Daten oder Sicherheitstoken verifiziert. Kommt MFA hinzu, müssen Benutzer ihre Identität mittels mehrerer Methoden verifizieren, was insbesondere in hochriskanten Szenarien der Fall ist. Adaptive Authentifizierung passt die jeweiligen Anforderungen kontextabhängig an, z. B. werden Benutzer zu einer zusätzlichen Verifizierung aufgefordert, wenn die Anmeldung von einem ungewöhnlichen Standort aus erfolgt.

Nach der Authentifizierung kann das Least-Privilege-Prinzip angewendet werden, um sicherzustellen, dass Benutzer genau in dem Maß Zugriff bekommen, wie es ihre jeweilige Aufgabe erfordert und sonst nichts. 

Autorisierung

Die Autorisierung steuert, welche Aktionen authentifizierte Benutzer in Ihrer Umgebung durchführen können. Hierbei werden Richtlinien durchgesetzt, die Zugriffsrechte für Ressourcen, Apps und Daten definieren.  

Die rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC) verwendet vordefinierte Rollenberechtigungen.

Die attributbasierte Zugriffskontrolle (ABAC) ist hingegen präziser. Hierbei werden Berechtigungen basierend auf Attributen wie Stellenbezeichnung oder Standort des jeweiligen Mitarbeiters festgelegt. 

Benutzerverwaltung

Im Rahmen der Benutzerverwaltung werden Benutzerkonten dynamisch erstellt, angepasst, verwaltet und wieder entfernt, wenn es zu Personalveränderungen kommt und sich Beziehungen zu Drittanbietern weiterentwickeln.

Regelmäßige Audits stellen sicher, dass der Benutzerzugriff auf die derzeitigen Rollen abgestimmt ist, um zu verhindern, dass veraltete Berechtigungen zu Sicherheitsrisiken führen. 

Die IAM-Lösungen von Tenable nutzen Verhaltens-Baselines und Risikobewertungen in Echtzeit, um Anomalien ausfindig zu machen, sodass Sie potenzielle identitätsbasierte Bedrohungen proaktiv angehen können.

Rollenverwaltung

Die Rollenverwaltung vereinfacht Zugriffskontrollen. Berechtigungen werden hier automatisch den jeweiligen beruflichen Aufgaben zugeordnet. 

Anstatt einer manuellen Verwaltung von komplexen Zugriffsrechten durch Sicherheitsteams definiert das IAM-System Rollen und gewährt dann automatisch die richtigen Zugriffsrechte.

Der IAM-Zyklus

Kurz & knapp: Die drei Phasen des IAM-Zyklus: 1. Registrierung – für sichere Zugangsdaten. 2. Wartung – Überwachung, Aktualisierung und Prüfung von Zugriffsrechten. 3. Aufhebung – zur Zurücknahme von Zugriffsrechten.

Registrierung

IAM-Systeme weisen Benutzern im Zuge der Registrierung eindeutige digitale Identitäten mitsamt Benutzernamen und Zugangsdaten zu.

Je nach Ihren spezifischen Sicherheitsrichtlinien kann dies zusätzliche Kontrollmechanismen wie MFA, biometrische Daten oder andere Sicherheitstoken umfassen.

Das System erstellt API-Token oder Cloud-Verbundidentitäten, sodass Benutzer keine Benutzernamen und Passwörter verwenden müssen.

Wartung

Während der Wartung sind IAM-Tools nicht untätig. Sie passen sich automatisch an die sich wandelnde Angriffsfläche und an sich verändernde Geschäftsanforderungen an. 

Wechselt ein Mitarbeiter beispielsweise die Abteilung, lassen sich dessen Zugriffsrechte mithilfe des IAM-Systems anhand vordefinierter Sicherheitsrichtlinien automatisch neu kalibrieren.

Aufhebung

Die Aufhebung – das sogenannte „Deprovisioning“ – ist der letzte Schritt im IAM-Zyklus. Benutzerzugriff wird automatisch entzogen, wenn dieser nicht mehr benötigt wird, z. B. wenn Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden.

Die Aufhebung geht über eine Löschung von Benutzerkonten hinaus – Zugriff wird hier vollumfänglich gesperrt. Bei der Aufhebung eines Benutzerkontos werden sämtliche Aspekte widerrufen – Passwörter, Zertifikate, Token. Dies trägt dazu bei, das Risiko von Insider-Bedrohungen zu senken, und kann verhindern, dass für ehemalige Mitarbeiter oder andere ehemalige Geschäftspartner weiterhin Systemzugriff besteht.

Arten von IAM-Lösungen

Kurz & knapp: Arten von IAM-Lösungen: On-Prem-Lösungen für IAM, cloudbasierte Lösungen für IAM und Hybrid-Lösungen für IAM. Hinzu kommen CIAM-Lösungen, die aber für externe Identitäten auf Kundenseite und nicht für interne Benutzer vorgesehen sind.

On-Prem-Lösungen für IAM

On-Prem-Systeme für IAM können innerhalb der Infrastruktur vor Ort gehostet werden, um größere Kontrolle über interne Systeme zu erlangen und eine Abstimmung mit Sicherheitsrichtlinien und Compliance-Anforderungen vorzunehmen. 

Die standardmäßige Funktionalität von On-Prem-Lösungen für IAM umfasst Benutzerauthentifizierung, Zugriffskontrolle und Protokollierung. 

Die Wartung von On-Prem-Tools für IAM ist ressourcenintensiv. Sie lassen sich nur schwer skalieren und bei der Cloud-Integration treten Probleme auf.

Cloudbasierte Lösungen für IAM

Mit einer cloudbasierten Lösung für IAM können Sie die Verwaltung der Infrastruktur an Drittanbieter auslagern. Diese Tools eignen sich sehr gut für dezentral oder im Homeoffice arbeitende Mitarbeiter. 

Schlüsselfunktionen: Single Sign-On (SSO), MFA und automatisierte Bereitstellung.

Tenable Cloud Security lässt sich beispielsweise mit Identitätsanbietern wie Okta integrieren, um den Benutzerzugriff auf Cloud-Ressourcen zu optimieren. 

Hybrid-Lösungen für IAM

Hybride IAM-Systeme führen On-Prem- und cloudbasierte IAM-Lösungen zusammen. 

Dank größerer Flexibilität ist es möglich, interne Ressourcen zu steuern und im Gleichschritt mit der Cloud zu skalieren. Darüber hinaus stellen hybride IAM-Systeme sicher, dass in beiden Umgebungen konsistente Zugriffskontrollen zum Einsatz kommen – für ein nahtloses Identitätsmanagement. 

Hybride IAM-Lösungen sind insbesondere dann von Vorteil, wenn im Unternehmen ein Mix aus älterer On-Prem-IT-Infrastruktur sowie aus Cloud-Apps und -Services vorhanden ist. Sie unterstützen sicheren Zugriff für alle Beteiligten, unabhängig vom jeweiligen Standort. Darüber hinaus unterstützen hybride IAM-Lösungen Verbundidentitäten und Verbundauthentifizierung über mehrere Systeme hinweg – ganz ohne Zugangsdaten. 

Die Implementierung von hybriden IAM-Lösungen ist jedoch komplex und erfordert eine sorgfältige Integration.

Customer Identity and Access Management (CIAM)

CIAM-Tools verwalten Identitäten über digitale Kunden-Touchpoints hinweg, wie beispielsweise auf Websites, in Apps oder auf Tech-Geräten vor Ort (z. B. Kiosk-Geräte).

Gängige IAM-Technologien und -Protokolle

Kurz & knapp: Single Sign-On (SSO), MFA und OAuth/OpenID Connect (OIDC).

Single Sign-On (SSO)

Mit SSO können sich Benutzer einmal anmelden, ohne Benutzernamen und Passwörter erneut eingeben zu müssen. Bei erfolgter Genehmigung können Benutzer auf mehrere Systeme oder Tools zugreifen, ohne sich jeweils separat einloggen zu müssen.

Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)

Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) verlangt von Benutzern zwei oder mehr Verifizierungen, beispielsweise über ein Passwort, einen SMS-Code oder biometrische Daten.

Selbst wenn Angreifer Zugangsdaten von Benutzern entwenden, kann MFA die Wahrscheinlichkeit senken, dass es zu unbefugtem Zugriff kommt.

Bei zahlreichen IAM-Lösungen ist MFA in den standardmäßigen Sicherheitseinstellungen aktiviert, um die Abhängigkeit von Passwörtern zu verringern.

Security Assertion Markup Language (SAML)

Security Assertion Markup Language (SAML) unterstützt die Kommunikation zwischen Systemen hinsichtlich der Frage, welche Personen zu welchem Zeitpunkt worauf Zugriff haben. Das Protokoll unterstützt darüber hinaus SSO und vereinfacht das Identitätsmanagement.

OAuth and OpenID Connect

OAuth und OpenID Connect (OIDC) sind Autorisierungstools, die es Anwendungen von Drittanbietern ermöglichen, Aufgaben auszuführen oder auf Ressourcen zuzugreifen, ohne dass Login-Daten weitergegeben werden. 

OAuth bietet Benutzern die Möglichkeit, begrenzten Zugriff zu gewähren, ohne Zugangsdaten weiterzugeben. 

Mit OpenID Connect kommt Authentifizierung hinzu.

Implementierung von IAM

Kurz & knapp: Bewerten Sie Ihre Sicherheitslage. Erkennen Sie Lücken in Richtlinien. Vergegenwärtigen Sie sich Ihre Risiken. Halten Sie fest, wer Zugriff benötigt. Erstellen Sie Richtlinien, die den richtigen Personen auf sichere Weise Zugriff auf ihre benötigten Ressourcen gewähren.

Bewertung Ihrer Sicherheitslage

Befassen Sie sich im Detail mit Ihren vorhandenen Zugriffskontrollen. Was funktioniert? Wo bestehen Probleme? Wie steht es um Benutzerrollen, Sensibilität der Daten, Asset-Kritikalität und potenzielle Bedrohungen? Wo liegen blinde Flecken oder Sicherheitslücken vor? Wo kann IAM zum Einsatz kommen, um Risiken zu reduzieren? Wie verwalten Sie Identitäten in der Cloud?

Ein hilfreicher Tipp: Die Einbindung von Cloud Infrastructure Entitlement Management (CIEM) kann dazu beitragen, komplexe Berechtigungen von Dienstidentitäten besser zu verwalten.

Definition von Zugriffsrichtlinien und Zugriffskontrollen

Erarbeiten Sie im Anschluss an die Bewertung Ihrer Sicherheit entsprechende Zugriffsrichtlinien. 

Legen Sie fest, wer worauf Zugriff hat – je nach Rolle und unter welchen Bedingungen.

Stimmen Sie diese Richtlinien auf risikobasierte Identity Assurance Level (IAL) und Autauthentication Assurance Level (AAL) ab. Halten Sie Frameworks ein, wie z. B. die Digital Identity Guidelines des NIST, um Compliance-Risiken zu verringern.

Einbindung in IT-Ökosysteme

Das IAM sollte in Ihre anderen Systeme eingebunden werden. Und zwar nicht nur in IT-Systeme am Standort, sondern auch in Cloud-Services und Anwendungen von Drittanbietern. 

Dies gewährleistet, dass die Zugriffsverwaltung konsistent erfolgt und wie vorgesehen funktioniert – und zwar überall, ganz ohne Reibungspunkte oder Sicherheitslücken.

Kontinuierliche Tests und Optimierung

Die IAM-Implementierung ist ein fortlaufender Prozess, der regelmäßige Tests und Optimierung erfordert. Führen Sie regelmäßige Schwachstellen-Scans, Penetrationstests und andere Sicherheitsprüfungen durch, um Zugriffskontrollrichtlinien zu präzisieren, Prozesse der Benutzerverwaltung zu verbessern und Compliance-Standards zu erfüllen. Dadurch stellen Sie sicher, dass IAM-Systeme neuartigen Bedrohungen standhalten können.

Tenable empfiehlt Identity Security Posture Management (ISPM). ISPM überwacht Ihre Angriffsfläche proaktiv auf Fehlkonfigurationen, übermäßige Berechtigungen und identitätsbasierte Angriffspfade. Durch die Einbindung von IAM-Tools wie Tenable Identity Exposure können Risiken eingedämmt werden, bevor Angreifer sie erkennen – anstatt reaktiv zu agieren, nachdem eine Sicherheitsverletzung bereits eingetreten ist.

Best Practices für effektives IAM

Regelmäßige Audits und Prüfungen

Periodisch durchgeführte Audits und Prüfungen stellen sicher, dass Ihre IAM-Systeme den Zugriffsrichtlinien entsprechen, und sind darüber hinaus hilfreich, um Sicherheitslücken proaktiv ausfindig zu machen. Bei Ihren regelmäßigen Audits sollte die IAM-Effektivität wie auch die Zuweisung von Zugriffsrechten bewertet werden. 

Bringen Sie Ihre IAM-Kontrollen mit Frameworks wie den CIS Controls v8 und MITRE ATT&CK auf eine Linie, um Ihre IAM-Strategien zu validieren, und vereinfachen Sie diesen Prozess mithilfe von Integrationen.

So nutzen beispielsweise viele Unternehmen Identitätsdienste von Tenable, um ihre identitätsbezogenen Angriffsflächen zu reduzieren.

Schulung und Training für Benutzer

Selbst bei strengen IAM-Kontrollen kommt es weiterhin zu menschlichem Fehlverhalten. Dies führt zu einem erhöhten Angriffsrisiko und ist der Grund dafür, warum Mitarbeiterschulungen Teil Ihrer IAM-Strategie sein sollten. 

Erklären Sie Ihren Mitarbeitern, warum sie sichere Passwörter benötigen. Gehen Sie auf die Gefahren von Phishing-Angriffen ein sowie auf die Frage, wie IAM-Tools wie z. B. MFA eingesetzt werden können, um das Potenzial für Datenpannen zu reduzieren.

Ihr IAM-Training sollte auf fortlaufender Basis erfolgen. Veranstalten Sie regelmäßige Auffrischungsschulungen zu aktuellen Sicherheitstrends und Best Practices. 

Stellen Sie darüber hinaus sicher, dass Mitarbeiter ihre Zugriffsrechte verstehen und wissen, aus welchen Gründen sie diese haben. 

Kontinuierliche Überwachung und Warnmeldungen

Überwachen Sie Benutzeraktivitäten kontinuierlich, um unbefugte Zugriffsversuche, Rechteausweitung und verdächtiges Verhalten aufzudecken.

Durch Überwachung können ungewöhnliche Aktivitäten proaktiv aufgespürt werden, wie z. B. unbefugte Zugriffsversuche, Rechteausweitung und verdächtige Logins. 

Hier sind Tools für Warnmeldungen in Echtzeit hilfreich, sodass Ihre Sicherheitsteams schnell auf potenzielle Sicherheitsprobleme reagieren können, um das Ausmaß von Sicherheitsverletzungen zu verringern und zusätzliche Schäden wie etwa Datenexfiltration oder Ransomware zu verhindern.

Ihre IAM-Lösung sollte in Ihr SIEM-System (Security Information and Event Management) eingebunden werden, um Sichtbarkeit der Angriffsfläche zu gewährleisten. 

Die SIEM-Integration unterstützt Tracking von Benutzeraktivitäten, Erkennung von Sicherheitsvorfällen sowie Compliance. 

Kontrolle durch Privileged Access Management (PAM)

Privileged Access Management (PAM) ist ein wichtiger Bestandteil von IAM. PAM kann eingesetzt werden, um den Zugriff auf Systeme und Daten zu verwalten. 

PAM-Tools steuern und überwachen Aktivitäten von Benutzern mit erhöhten Zugriffsrechten und können dazu beitragen, Risiken durch Insider zu verringern. Ein effektives PAM-System stellt sicher, dass die Zuweisung von privilegierten Konten nach dem Need-to-Know-Prinzip erfolgt.

PAM-Kontrolle gewährleistet, dass Benutzer mit Administratorrechten ihren Zugriff nicht missbrauchen. Weitere PAM-Tools setzen Least-Privilege-Prinzipien durch und erfordern für den Zugriff auf sensible Ressourcen eine zusätzliche Verifizierung. 

Einbindung von Incident Response (Vorfallsreaktion)

Binden Sie IAM in Ihre Incident Response-Prozesse ein, um schnell auf Sicherheitsverletzungen zu reagieren, die von Benutzerkonten ausgehen. Kompromittierte Konten können dann rasch deaktiviert und verdächtige Aktivitäten entsprechend blockiert werden, sodass Sie die Ursache der jeweiligen Anomalie ohne Zeitdruck untersuchen können. 

Wenn Ihre für IAM-Sicherheit zuständigen Teams mit Ihren Incident Response-Teams zusammenarbeiten, können Sie Schäden durch Cyberangriffe begrenzen, Ausfallzeiten reduzieren und Ihre kritischsten Assets schützen. 

Vermitteln Sie Ihren Incident Response-Teams ein besseres Verständnis davon, wie sich kompromittierte Konten mithilfe von IAM-Tools verwalten lassen. 

Stellen Sie sicher, dass Teams mit Zugriffsbeschränkungen vertraut sind und wissen, wie Systeme in einen sicheren vorherigen Zustand zurückversetzt werden können (oder wer in diesem Fall zu kontaktieren ist). 

Durch Einbindung von IAM in automatisierte Incident Response-Workflows werden die jeweiligen Zeiten bis zur Eindämmung verkürzt und richtlinienbasierte Eindämmungsprozesse durchgesetzt.

IAM-Lösungen: Wichtige Zusammenhänge

Identity Exposure

Der Begriff „Identity Exposure“ steht für das Risiko einer Kompromittierung bzw. Offenlegung von Zugangsdaten.

Ihre IAM-Lösung sollte Identity Exposure durch strenge Authentifizierungsprotokolle wie z. B. MFA eindämmen. Darüber hinaus sollte das Tool Zugangsdaten mitsamt entsprechender Verschlüsselung auf sichere Weise speichern. Dies ist wichtig, weil zahlreiche Cyberangreifer inzwischen Benutzeridentitäten ins Visier nehmen. Zero-Trust-Architektur (ZTA) und IAM greifen ineinander, um die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffs auf Benutzeridentitäten zu senken.

Just-in-Time-Zugriff (JIT)

Just-in-Time-Zugriff (JIT) gewährt Benutzern nur dann temporären Zugriff auf Ressourcen, wenn sie ihn benötigen. 

JIT-Zugriff verkleinert Ihre Angriffsfläche, indem sichergestellt wird, dass Benutzer nach der Erledigung ihrer jeweiligen Aufgaben keine unnötigen Zugriffsrechte haben. 

JIT-Zugriff kann als Kontrollmethode zum Einsatz kommen, wenn Benutzer erhöhte Berechtigungen für spezifische Funktionen benötigen, diese Berechtigungen aber nicht dauerhaft notwendig sind.

JIT-Zugriff trägt darüber hinaus dazu bei, das Least-Privilege-Prinzip (Prinzip der geringsten Rechte) durchzusetzen. Diese Form des Zugriffs begrenzt das Zeitfenster, in dem Benutzer auf sensible Ressourcen zugreifen können, und bietet Ihnen größere Kontrolle darüber, wer Zugriff auf kritischen Systeme hat.

Cloud Infrastructure Entitlement Management (CIEM)

CIEM weitet IAM auf Cloud-Umgebungen aus, indem es komplexe Benutzerberechtigungen über Dienste wie AWS, Azure und GCP hinweg zuordnet und sichert.

Mit Tenable Cloud Security können Sie beispielsweise komplexe Cloud-Berechtigungen visualisieren und Identitätsrisiken erkennen.

Die CIEM-Tools von Tenable machen Berechtigungen mit hohem Risiko ausfindig und schlagen Behebungsmaßnahmen nach dem Least-Privilege-Prinzip vor – für die gesamte Cloud-Umgebung.

CIEM-Tools können darüber hinaus falsch konfigurierte Berechtigungen aufspüren, durch die Ihre sensiblen Daten unbewusst offengelegt werden können.

Identity Governance and Administration (IGA) und Compliance

Ausweitung des Lebenszyklus von Identitäten

Identity Governance and Administration (IGA) erweitert zentrale IAM-Funktionen für die Identitätskontrolle um zusätzliche Möglichkeiten zur Richtliniendurchsetzung – vom Onboarding bis hin zur Aufhebung von Identitäten. 

Mithilfe von IGA kann der gesamte Lebenszyklus der Zugriffsrechte von Identitäten verwaltet werden.

Audits und Compliance-Reporting

Audit Trails und Compliance-Berichte bieten detaillierten Einblick in Benutzeraktivitäten, Zugriffsanfragen und Änderungen an Benutzerberechtigungen.

IAM und Zero Trust: Stärkung der Sicherheitslage

Anwendung von Least-Privilege-Zugriff

Least-Privilege-Zugriff bildet die Grundlage von Zero Trust. IAM spielt eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung dieses Prinzips, indem sichergestellt wird, dass Benutzer nur dann erforderliche Berechtigungen erhalten, wenn diese notwendig sind. 

Zero Trust verifiziert Benutzer und Geräte kontinuierlich. Zugriffsentscheidungen basieren dabei auf Echtzeitinformationen, nicht auf statischen Zugangsdaten. 

IAM bildet die Grundlage für Zero Trust. Mithilfe von IAM können Benutzer, Geräte und der jeweilige Zugriffskontext kontinuierlich in Echtzeit verifiziert werden, um Lateral Movement zu unterbinden.

Erkenntnisse zu Assets und Schwachstellen sind für Zero Trust von entscheidender Bedeutung. Zero Trust von Tenable unterstützt eine kontinuierliche Verifizierung von Assets, Benutzern und Apps, um unbefugten Zugriff zu verhindern und Lateral Movement zu verringern.

Kontinuierliche Authentifizierung und Verifizierung

Zero Trust bedeutet, niemand zu vertrauen und alles zu überprüfen. Doch es reicht nicht, dies einmalig zu tun.

Ihr IAM-Tool sollte Benutzer kontinuierlich überwachen und dann erneut authentifizieren. Zudem sollte es Zugriff und Berechtigungen in Echtzeit abstimmen und sich an Änderungen anpassen, wie etwa an neue Standorte oder Geräte.

Identity Threat Detection and Response (ITDR)

ITDR identifiziert und entschärft identitätsbezogene Bedrohungen. 

Überwachung auf ungewöhnliche Aktivitäten

ITDR überwacht Anmeldeversuche, Systemzugriffe und das Benutzerverhalten kontinuierlich und automatisch. Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) können verdächtige Aktivitäten gleich bei deren Auftreten feststellen. 

Automatisierung der Eindämmung von Vorfällen (Incident Mitigation)

Kommt es zu ungewöhnlichen Vorgängen, kann Ihr IAM-Tool automatisch Benutzerkonten sperren, den Zugriff beschränken oder Warnmeldungen ausgeben, damit eine zusätzliche Authentifizierung erfolgt.

Verwaltung von temporären Zugangsdaten und Least-Privilege-Richtlinien

Bereitstellung von kurzfristigem Zugriff

Mitunter benötigen Ihre Mitarbeiter Zugriff auf Ressourcen, der im Normalfall nicht notwendig ist, zum Beispiel im Rahmen von spezifischen Projekten oder Aufgaben. 

IAM gewährt kurzfristigen Zugriff – mitsamt der entsprechenden Einschränkungen und Zugriffskontrollen. Berechtigungen können dann automatisch wieder entzogen werden, wenn Benutzer diese nicht mehr benötigen.

Hier besteht der Schlüssel in der Nutzung von Least-Privilege-Verfahren, sodass Zugriff für Benutzer ausschließlich im jeweils notwendigen Umfang besteht und sie keine weiteren Zugriffsrechte erhalten.

Aufkommende IAM-Trends und künftige Überlegungen

KI-gestützte Analysen von Identitäten

KI verändert IAM in rasantem Tempo. 

Maschinelles Lernen und andere Tools können Sicherheitsbedrohungen inzwischen antizipieren – basierend auf realer Threat-Intelligence und Aktivitäts-Monitoring. 

Werden ungewöhnliche Verhaltensweisen festgestellt, lassen sich Aufgaben automatisieren, die bisher manuell erledigt werden mussten, wie z. B. Zugriffsüberprüfungen. Hierbei handelt es sich um ein fortschrittliches und proaktives Sicherheitstool, das identitätsbasierte Bedrohungen schneller und präziser erkennen kann.

Threat-Intelligence zu Identitäten

Durch Threat-Intelligence zu Identitäten werden Echtzeit-Bedrohungsdaten in IAM-Systeme einbezogen. Hierbei werden bekannte Angriffsvektoren und riskante Verhaltensmuster analysiert, um identitätsbasierte Angriffe zu erkennen und zu unterbinden.

Erweiterte DevSecOps-Integrationen

Die Integration von IAM mit DevSecOps gewährleistet konsistente Zugriffskontrollen und Sicherheitschecks während des gesamten Softwareentwicklungszyklus (SDLC). Dies trägt zu einer Linksverschiebung der Sicherheit im Prozessablauf („Shift Left“) bei, um Schwachstellen und Fehlkonfigurationen noch vor der Bereitstellung aufzuspüren.

Produkte/Services mit IAM-Bezug

Führende IAM-Plattformen im Überblick

Einige IAM-Plattformen verfügen über Identity and Access Management-Funktionen wie Benutzerauthentifizierung, Zugriffskontrolle, Compliance-Berichterstattung und weiteren Integrationen. Führende IAM-Plattformen umfassen häufig erweiterte Funktionen wie MFA, SSO und PAM.

Auswahlkriterien für IAM-Lösungen

Wenn Sie auf der Suche nach einer IAM-Lösung sind, sollten Sie Produkte sorgfältig evaluieren – basierend auf Ihren spezifischen Anforderungen wie z. B. Cloud-Integration, Skalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit.

Stellen Sie Anbietern bei der Suche nach einer IAM-Lösung folgende Fragen:

  • Inwiefern hilft mir die Lösung, Least-Privilege-Zugriff durchzusetzen und privilegierte Identitäten zu verwalten, um die Angriffsfläche zu verringern?
  • Überwacht die Lösung Umgebungen kontinuierlich auf verdächtige Aktivitäten und erkennt sie Anomalien automatisch?
  • Welche Compliance-Frameworks und gesetzlichen Bestimmungen werden eingehalten?
  • Inwiefern vereinfacht die Lösung die Audit-Berichterstellung?
  • Wie lässt sich die Lösung in cloud-native Plattformen und Hybrid-Umgebungen integrieren?
  • Setzt die Lösung Just-in-Time-Zugriff durch und kann sie mit temporären Zugangsdaten umgehen?
  • Verfügt die Lösung über leistungsstarke Identity Governance- und Administrationstools?
  • Inwiefern bietet die Lösung Echtzeit-Einblick in Identity Exposure?

Die sich wandelnde Rolle von IAM im Cybersecurity-Bereich

IAM entwickelt sich weiter, um der zunehmenden Komplexität moderner Angriffsflächen Rechnung zu tragen. Im Zuge dieser Entwicklung werden Tools bei der Verwaltung von Benutzeridentitäten, Berechtigungen und Rollen immer schneller und effektiver – und dämmen parallel dazu unbefugte Zugriffe und Insider-Bedrohungen ein. 

Moderne Lösungen für das Identitätsmanagement bieten darüber hinaus Echtzeit-Erkenntnisse zum Benutzerverhalten und setzen KI und maschinelles Lernen ein, um Bedrohungen zu erkennen und darauf zu reagieren. 

Da immer mehr Unternehmen Zero Trust anwenden und Least-Privilege-Verfahren priorisieren, wird IAM für Sicherheit, Compliance und nahtlose Cloud-Integrationen unerlässlich sein.

Kurzglossar: FAQs zu IAM-Rollen und -Tools

Was ist ein IAM-Manager?

Ein IAM-Manager verantwortet den Lebenszyklus von digitalen Identitäten, setzt Richtlinien durch und gewährleistet Systemkonformität. Tenable bietet IAM-Managern Einblick in identitätsbasierte Risiken und automatisierte Remediation-Workflows.

Was sind Tools für Identity and Access Management?

Tools für Identity and Access Management schützen Identitäten und steuern den Zugriff auf Ressourcen. Tenable bietet IAM-Tools wie Tenable Identity Exposure, die Active Directory-Umgebungen (AD) kontinuierlich auf Fehlkonfigurationen und Risiken einer Rechteausweitung scannen.

Was sind Lösungen für das Identitätsmanagement?

Lösungen für das Identitätsmanagement verwalten, überwachen und stellen Zugriff bereit – über den gesamten Lebenszyklus von Benutzeridentitäten hinweg. Die Funktionen von Tenable für das Identitätsmanagement umfassen fortschrittliche Analysen von Identitäten, CIEM sowie Bedrohungserkennung in Echtzeit.

Was ist Software für das Identitätsmanagement?

Software für das Identitätsmanagement umfasst Anwendungen, die Zugriffsrichtlinien durchsetzen, die Bereitstellung und Aufhebung von Benutzeridentitäten abwickeln und Zugriffsüberprüfungen durchführen. Die Tools für das Identitätsmanagement von Tenable unterstützen sowohl cloud-native Umgebungen als auch klassische IT-Umgebungen.

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