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Just-In-Time (JIT)-Zugriff

Last updated | July 21, 2025 |

Wie JIT durch privilegierten Zugriff bestehende Risiken reduziert

Dauerhafter Zugriff steht Cloud-Sicherheit im Weg. Just-in-Time-Zugriff (JIT) macht es möglich, Nutzern erhöhte Zugriffsrechte ausschließlich bei Bedarf zu gewähren – und nur so lange wie nötig. Dieser Leitfaden zum Thema JIT zeigt Schritt für Schritt auf, wie Just-in-Time-Zugriff funktioniert und sich in Ihre Umgebung einfügt. Zudem erfahren Sie, warum JIT-Zugriff unverzichtbar ist, wenn Sie bei Least Privilege, Zero Trust oder der Reduzierung von identitätsbasierten Risiken in der Cloud keine Kompromisse eingehen möchten.

Was ist Just-in-Time-Zugriff (JIT)?

Just-in-Time-Zugriff (JIT) begrenzt Gefährdung, indem Nutzern erhöhte Zugriffsrechte nur bei Bedarf und stets nur so lange gewährt werden, wie dies zur Erfüllung ihrer jeweiligen Aufgaben notwendig ist.

Anders als bei statischen Berechtigungen oder herkömmlichen Zugriffskontrollen ist es mithilfe von JIT-Zugriff möglich, dauerhafte Zugriffsrechte zu entfernen. Nutzer verfügen nicht tagtäglich über Rollen mit erhöhten Zugriffsrechten – sie stellen Zugriffsanfragen, erhalten entsprechende Genehmigungen und erledigen ihre jeweiligen Aufgaben. Ihre Zugriffsrechte laufen automatisch aus. Es besteht keine Notwendigkeit, Berechtigungen manuell zu entziehen oder jede Rolle einzeln zu überprüfen.

Dieser Ansatz reduziert Identitätsrisiken in erheblichem Umfang und unterstützt die Umsetzung von Least-Privilege-Zugriff in großem Maßstab. Darüber hinaus fügt sich JIT-Zugriff sauber in moderne Sicherheitsstrategien wie z. B. Zero Standing Access (ZSA) ein, bei denen privilegierte Zugriffe nie selbstverständlich sind, sondern nur aus berechtigten Gründen vergeben werden.

Ganz gleich, ob Sie Zugriff auf sensible Cloud-Infrastruktur einschränken, geschäftskritische Anwendungen und Services schützen oder die Anzahl an Umgebungen mit übermäßigen Berechtigungen reduzieren möchten: Just-in-Time-Zugriff bietet Ihnen das nötige Maß an Kontrolle, ohne Ihre Teams auszubremsen.

Warum dauerhafter Zugriff zu erhöhten Risiken führt

Wenn Nutzern dauerhafter Zugriff gewährt wird, entstehen langfristige Risiken – auch wenn dieser Zugriff notwendig erscheint. 

Nutzer mit privilegierten Konten neigen dazu, im Laufe der Zeit Berechtigungen anzuhäufen. Administratoren vergessen, Zugriffsrechte zum Ende von Projekten zu widerrufen. Sie klonen und kopieren Rollen ohne genaue Prüfung der jeweiligen Gegebenheiten. Letzten Endes verfügen Nutzer über umfangreicheren Zugriff als nötig – und Angreifern bleibt dies nicht verborgen.

Dauerhafter Zugriff verschafft Bedrohungsakteuren einen Vorteil. 

Wenn Angreifer mittels Phishing an Zugangsdaten gelangen oder diese geleakt werden, besteht bereits ein offener Pfad, der zu sensiblen Systemen führt. 

Lateral Movement fällt leichter, und die Erkennung schwieriger – nichts erscheint ungewöhnlich, wenn sich eine Person mit legitimen, aber übermäßigen Zugriffsrechten im System einloggt.

Darüber hinaus verlieren Sie den Überblick. Wenn standardmäßig erhöhte Zugriffsrechte bestehen, lässt sich nur schwer ermitteln, wer diese Zugriffsrechte wann genau und aus welchen Gründen verwendet. Dies schwächt den Audit-Status, hebelt Compliance-Kontrollen aus und erhöht den Druck auf Ihre Reaktionsteams.

Just-in-Time-Zugriff kehrt dieses Modell um: Ohne vorherige Anfrage erhält niemand erhöhte Zugriffsrechte – und selbst dann wird der jeweilige Zugriff zeitlich begrenzt, nachverfolgt und entsprechend durchgesetzt. Zugriffsrechte werden nicht minimiert – vielmehr minimieren Sie die Zeit, in der überhaupt Zugriff besteht.

Funktionsweise von Just-in-Time-Zugriff

Durch Just-in-Time-Zugriff werden Nutzern nur dann erforderliche Zugriffsrechte gewährt, wenn sie diese benötigen. Ist dies nicht mehr der Fall, werden sie automatisch entzogen. 

Persistente Zugriffsrechte werden so durch zeitlich begrenzten Zugriff ersetzt, der jeweils mit einem spezifischen Zweck verknüpft ist. Dauerhafte Berechtigungen werden grundsätzlich nicht vergeben: Sie genehmigen temporären Zugriff, um eine Aufgabe zu erledigen, und versperren dann die Tür.

Methoden zur Implementierung von JIT-Zugriff

Einige Unternehmen setzen On-Demand-Verfahren ein, bei denen Zugriff automatisch anhand spezifischer Kriterien wie Rollen oder Risiko-Scores überprüft wird. Andere hingegen ergänzen einen manuellen Genehmigungsschritt für sensiblere Systeme oder administrative Aufgaben. In beiden Fällen wird dasselbe Ziel verfolgt: Niemand erhält oder behält ohne Grund erhöhte Zugriffsrechte.

Nutzer stellen Zugriffsanfragen über ein Ticket, ein Zugriffsportal oder einen integrierten Workflow. Das System bewertet die Anfrage, wendet Richtlinien an und gewährt oder verweigert dann den Zugriff. 

Wird die Genehmigung erteilt, weist das System Berechtigungen für einen festen Zeitraum zu (gemessen in Stunden). Im Anschluss verfällt der Zugriff automatisch und das System protokolliert die Sitzung zu Auditzwecken.

JIT-Zugriff lässt sich in vorhandene Identitätsanbieter, Cloud-Plattformen und Infrastruktur-Tools einbinden. Dies ist ein zentrales Element, mit dessen Hilfe moderne Teams Least-Privilege-Zugriff unterstützen, ohne Entwickler, Ingenieure oder externe Nutzer auszubremsen.

Sie möchten sich ein Bild davon machen, wie Just-in-Time-Zugriff in Ihrer Cloud-Umgebung funktioniert? Lernen Sie die Funktionen von Tenable Cloud Security kennen.

JIT-Zugriff und Privileged Access Management (PAM)

Privileged Access Management (PAM) unterstützt Sie beim Schutz von hochwertigen Systemen, indem der Zugriff von Personen auf diese Systeme anhand bestimmter Bedingungen beschränkt wird. 

Bei der Nutzung von herkömmlichen PAM-Lösungen bleiben jedoch Lücken zurück, insbesondere wenn Zugriffsrechte dauerhaft bestehen oder wenn Berechtigungen nicht bedarfsgerecht zugeschnitten sind. 

Just-in-Time-Zugriff verstärkt diese Kontrollmechanismen, indem bestehende Berechtigungen entfernt und durch temporäre, überprüfbare Zugriffsrechte ersetzt werden.

Anstatt Nutzern umfassenden Zugriff auf sensible Infrastruktur zu ermöglichen, werden bei der Nutzung von JIT-Zugriff zeitlich befristete Zugriffsrechte auf Bedarfsbasis gewährt. Dies reduziert Ihre Angriffsfläche und verbessert Audit Trails. Sie wissen genau, wer zu welchem Zeitpunkt und über welchen Zeitraum worauf zugegriffen hat. Und da Zugriffsrechte automatisch verfallen, besteht im Nachgang keinerlei Bereinigungsbedarf.

Dieser Ansatz unterstützt moderne PAM-Strategien, bei denen Agilität und Risikoreduzierung im Vordergrund stehen. 

In Kombination mit Cloud Infrastructure Entitlement Management (CIEM) haben Sie stets im Blick, welche Rollen übermäßige Berechtigungen aufweisen. Dadurch können Sie entsprechende Kontrollmechanismen anwenden, um Zugriffsrechte zu reduzieren.

JIT-Zugriff fügt sich darüber hinaus in die breiter angelegte Umstellung auf Exposure Management ein. Wenn für Nutzer standardmäßig kein Zugriff besteht, verkleinern Sie dadurch das Zeitfenster, in dem Angreifer Fehlkonfigurationen oder gestohlene Zugangsdaten ausnutzen können. Sie steuern, wer Zugriff erhält, und – was genauso wichtig ist – wann dieser Zugriff endet.

Wichtige Anwendungsfälle für Just-in-Time-Zugriff

Just-in-Time-Zugriff (JIT) ist nicht einfach nur ein theoretischer Kontrollmechanismus: Diese Form des Zugriffs löst reale Probleme in den Umgebungen, die Sie Tag für Tag verwalten. 

Durch eine exakte Beschränkung von Zugriffsrechten auf den jeweils benötigten Zeitraum und den entsprechenden Zweck trägt JIT-Zugriff dazu bei, Identitätsrisiken zu reduzieren, ohne dass es zu Workflow-Engpässen kommt.

Finanzdienstleistungen: Sicherer Zugriff auf Kundendaten

Der Druck, sensible Kundendaten zu schützen, bleibt im Finanzdienstleistungssektor ungebrochen hoch. Mithilfe von Tenable Cloud Security können Finanzdienstleister einen Workflow mit mehreren Genehmigern sowie kurze Zugriffszeiten einsetzen, um den Zugriff von Personen auf verschlüsselte AWS-Ressourcen zu steuern. 

JIT-Zugriff kann Ihnen helfen, Abläufe stets auf die Sicherheitsanforderungen von Kunden abzustimmen. Und da Sie nachweislich in der Lage sind, strengere Zugriffskontrollen anzuwenden und Compliance-Vorgaben zu erfüllen, bieten sich Gelegenheiten zum Ausbau des Neugeschäfts.

Engineering und Fertigung: Verwaltung von Multi-Cloud-Umgebungen

Engineering- und Fertigungsunternehmen arbeiten häufig mit mehreren komplexen Multi-Cloud-Setups. Dies führt zu Sichtbarkeitslücken, insbesondere im Zusammenhang mit Zugriffsrechten. Fertigungsunternehmen können Tenable Cloud Security einsetzen, um sämtliche Zugriffsrechte über Azure- und AWS-Umgebungen hinweg in den Griff zu bekommen. 

Wenn die jeweilige Nutzung nachverfolgt und Rollen mit übermäßigen Berechtigungen identifiziert werden, können Sie Least-Privilege-Zugriff konsequenter durchsetzen und Lateral Movement-Risiken in Ihren Cloud-Umgebungen reduzieren.

SaaS-Anwendungen: Steuerung des Zugriffs von geschäftlichen Nutzern

Fast jeder Geschäftsprozess wird mithilfe von SaaS-Tools betrieben – doch dieser Komfort birgt Risiken. JIT-Zugriff trägt dazu bei, Sicherheit zu gewährleisten, indem Nutzern ausschließlich bei Bedarf entsprechende Zugriffsrechte zugewiesen werden. 

Wenn z. B. ein Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen zur Quartalsberichterstattung temporären Zugriff auf eine HR-Plattform benötigt, können Sie diesen Zugriff genehmigen und mit einem Zeitlimit versehen. Dadurch reduzieren Sie die Vergabe von übermäßigen Zugriffsrechten, begrenzen Datenrisiken und halten Konformität mit internen Zugriffsrichtlinien und externen Vorschriften jederzeit aufrecht. 

DevOps- und Engineering-Teams: Temporär erhöhte Zugriffsrechte

DevOps-Teams agieren schnell. Ob bei der Fehlerbehebung im Rahmen eines Ausfalls oder bei der Bereitstellung von neuem Code – diese Teams benötigen erhöhte Zugriffsrechte häufig nur temporär. 

JIT-Zugriff ermöglicht es Nutzern, bei Bedarf Zugriffsanfragen zu stellen und ihre jeweiligen Aufgaben mithilfe dieser Zugriffsrechte zu erledigen. Danach wird ihr Zugriff automatisch auf die Baseline-Einstellung zurückgesetzt. Dies verhilft DevOps-Teams zu Handlungsschnelligkeit, ohne dass hochriskanter Zugriff auf kritische Systeme bestehen bleibt.

Drittanbieter: Steuerung von zeitlich begrenztem Zugriff

Anbieter oder Auftragnehmer benötigen mitunter Zugriff auf Systeme. In dieser Situation können Sie es sich nicht erlauben, dass die Tür zu Ihrer gesamten Supply Chain weit offen steht. Durch JIT-Zugriff bietet sich die Möglichkeit, Zugriffsrechte für ein bestimmtes Zeitfenster zu gewähren – verknüpft mit einem Ticket, einer Aufgabe oder einem Zeitplan. Sobald Nutzer die jeweilige Aufgabe erledigt haben, werden die Zugriffsrechte automatisch entzogen. 

Dies beugt unnötigen Risiken vor und unterstützt Ihre ZSP-Ziele (Zero Standing Permissions), ohne externe Mitarbeitende auszubremsen.

Wenn in diesen Szenarien Just-in-Time-Zugriff zum Einsatz kommt, reduzieren Sie das Risiko von Identitätsmissbrauch, haben größere Kontrolle darüber, wer worauf Zugriff hat, und unterstützen zudem Least-Privilege-Zugriff – ganz ohne Beeinträchtigung der Produktivität.

Just-in-Time-Zugriff und Zero Standing Access

Zero Standing Access (ZSA) bedeutet, dass kein Nutzer dauerhaft über erhöhte Zugriffsrechte verfügt. Wenn Nutzer umfangreicheren Zugriff benötigen, stellen Sie entsprechende Zugriffsanfragen – und Zugriff wird nur so lange gewährt, wie es die jeweilige Aufgabe erfordert. 

Bei Ablauf dieses Zeitfensters wird der Zugriff automatisch entfernt. Unternehmen sind nicht auf Mitarbeiter angewiesen, die darauf achten, dass Zugriffsrechte wieder bereinigt werden: Es besteht von vornherein keinerlei Notwendigkeit einer Bereinigung.

Just-in-Time-Zugriff setzt dies durch, indem Nutzer einen entsprechenden Zugriffs-Workflow durchlaufen müssen. Je nach Richtlinie kann dieser Workflow unter Umständen Genehmigungen, Risiko-Checks oder Automatisierung beinhalten. 

Wenn Mitarbeiter berechtigten Anspruch auf Zugriff haben, erhalten sie ausschließlich die jeweils erforderlichen Zugriffsrechte. Jede Rechteausweitung wird durch das System protokolliert und jede Sitzung endet zu einem festen Zeitpunkt. Sobald das Zeitfenster geschlossen ist, sind keine dauerhaften Berechtigungen zur missbräuchlichen Verwendung mehr verfügbar.

Folglich sind Unternehmen nicht auf Mitarbeiter angewiesen, die darauf achten, Zugriff zu entziehen oder Rollenzuweisungen zu überprüfen. Das Least-Privilege-Prinzip wird systematisch durchgesetzt – bei standardmäßig deaktivierten Zugriffsrechten.

Zero Standing Access ist darüber hinaus für Zero-Trust-Architekturen von grundlegender Bedeutung: Hier erfolgt eine kontinuierliche Verifizierung – Vertrauen wird grundsätzlich nicht vorausgesetzt. 

Wenn Zugriff zeitlich begrenzt, ereignisgesteuert und in „risikobewusster“ Form erfolgt, begrenzt dies den Wirkungsradius von kompromittierten Zugangsdaten oder Konten. Sie reduzieren auf diese Weise die Anzahl an Pfaden, die Angreifern zur Verfügung stehen, und beseitigen persistente Backdoors, die diese andernfalls ausfindig machen könnten.

Evaluierung von Tools für Just-in-Time-Zugriff

Bei der Auswahl einer Lösung für Just-in-Time-Zugriff geht es um mehr, als einfach nur eine Checkliste abzuarbeiten. Sie suchen nach einem Tool, das zu Ihrer Umgebung passt, sich in Ihre Identitätssysteme einbinden lässt und Ihre Zugriffsrichtlinien unterstützt, ohne zusätzliche Komplexität hervorzurufen.

Sichtbarkeit ist der erste Schritt. Die richtige Plattform sollte in visueller Form darstellen, wer Zugriff anfordert, welche Rollen oder Berechtigungen angefordert werden, wie häufig diese gewährt werden und welche Aktionen während der Sitzung ausgeführt werden. 

Wenn Sie nicht in der Lage sind, Zugriff zu überprüfen, kann dieser auch nicht gesteuert werden.

Darüber hinaus benötigen Sie zuverlässige Kontrollmechanismen für Richtlinien. Entscheiden Sie sich für ein Tool, das On-Demand-Workflows wie auch Workflows auf Genehmigungsbasis unterstützt. Sie sollten in der Lage sein, unterschiedliche Bedingungen anzuwenden – basierend auf der Sensibilität von Rollen, Asset-Risiken oder Benutzergruppen. 

Stellen Sie sicher, dass die jeweilige Zugriffsdauer flexibel und konfigurierbar ist, und setzen Sie Ablauffristen automatisch durch.

Integration macht den Unterschied. Ihre Plattform muss sich mit Cloud-Infrastruktur, Verzeichnisdiensten und Anwendungen verbinden können und integrierte Sitzungsüberwachung bieten, damit Sie nachverfolgen können, welchen Tätigkeiten Nutzer nachgehen, sobald sie Zugriff erhalten. Dies umfasst Active Directory, cloud-native Identitätsanbieter oder Verbunddienste. Darüber hinaus muss Ihre Plattform Multi-Cloud-Umgebungen wie AWS und Azure unterstützen, deren native Just-in-Time-Funktionen eingeschränkt oder fragmentiert sind.

Tools, die mit Blick auf eine Cloud Native Application Protection Platform (CNAPP) konzipiert wurden, sind praktisch. Sie helfen dabei, JIT-Zugriff mit entsprechendem Einblick in das Workload-Verhalten sowie in Fehlkonfigurationen und riskante Identitäten zu kombinieren. 

Wenn sich Ihr Zugriffstool mit CNAPP-, CIEM- und CSPM-Lösungen (Cloud Security Posture Management) integrieren lässt, können Sie nicht einfach nur statische Rollen sondern JIT-Zugriff als Zusatzebene einbinden, die über Daten zu Echtzeitrisiken sowie zur Sicherheitslage hinausgeht.

Und nicht zuletzt fällt bei einer überzeugenden Lösung für Just-in-Time-Zugriff kein manueller Aufwand an, um Richtlinien zu pflegen oder auf Zugriffsanfragen zu reagieren. Die Lösung sollte sich automatisch an Ihre Workflows anpassen, Leitplanken durchsetzen und Ihre Sicherheits- und IT-Teams entlasten.

Sie möchten Sicherheitslücken in der Cloud beheben und privilegierten Zugriff optimieren? Sehen Sie selbst, wie die CNAPP von Tenable Just-in-Time-Zugriff unterstützt und Identitätsrisiken reduziert.

Just-in-Time-Zugriff in Azure-, AWS- und GCP-Umgebungen

In Azure ist Just-in-Time-Zugriff über Azure AD Privileged Identity Management (PIM) verfügbar. Sie können berechtigte Rollen zuweisen, die im Vorfeld der Nutzung eine Aktivierung erfordern, Zeitlimits und Genehmigungsschritte festlegen und jede Sitzung überprüfen. Dies stellt eine leistungsstarke Grundlage für Zero Standing Access dar, insbesondere in Kombination mit hybrider Identity Governance.

Native AWS-Services setzen weder Genehmigungen durch, noch nehmen sie Überprüfungen vor. Zahlreiche Unternehmen binden daher externe Richtlinien-Engines als zusätzliche Ebene ein oder führen Integrationen mit Exposure Management-Tools durch.

GCP bietet keine einsatzfertige Funktion für Just-in-Time-Zugriff. Mithilfe von entsprechenden Bedingungen für die Identitäts- und Zugriffsverwaltung (Identity and Access Management, IAM) und kurzlebigen Tokens lassen sich dennoch ähnliche Workflows erstellen. Durch die Automatisierung von Rollenbindungen und entsprechenden Ablauffristen entsteht ein JIT-Modell, das über Dienstkonten sowie Rollen in den Bereichen Entwicklung und Betrieb hinweg greift. Dies ist im Zusammenhang mit CI/CD-Pipelines sowie beim Zugriff auf gemeinsam genutzte Infrastruktur hilfreich.

JIT-Zugriff trägt auf allen drei Plattformen dazu bei, privilegierte Zugriffsrechte zu steuern – ohne separate Workflows in jeder Cloud-Konsole zu verwalten. 

Wird JIT-Zugriff mit Tools wie CSPM und Identitätsanalysen kombiniert, können Sie von zentraler Stelle aus überblicken, wer Zugriffsanfragen stellt, worauf zugegriffen wird und ob dadurch Risiken entstehen.

Best Practices zur Implementierung von JIT-Zugriff

Just-in-Time-Zugriff sollte nicht zu einer weiteren x-beliebigen Richtlinie verkommen, die nur auf dem Papier Bestand hat. Für eine effektive Funktionsweise benötigen Sie klare Regeln, konkrete Mechanismen zur Durchsetzung und eine enge Abstimmung zwischen Identitätssystemen und Sicherheits-Workflows.

  • Legen Sie zunächst fest, wer Zugriffsanfragen stellen kann und unter welchen Bedingungen worauf Zugriff besteht. Einige Rollen könnten Genehmigungen auf mehreren Ebenen erfordern, bei anderen hingegen könnte eine automatische Rechteausweitung basierend auf dem geschäftlichen Kontext ausreichen. 
  • Bei der Erstellung von Richtlinien sollten Risiken im Mittelpunkt stehen, nicht Bequemlichkeit.
  • Zugriff sollte knapp bemessen sein. Legen Sie standardmäßig kurze Ablauffristen für Zugriffsrechte fest und verlangen Sie von Nutzern, erneute Zugriffsanfragen zu stellen, wenn sie mehr Zeit benötigen. 
  • Gewähren Sie keine Zugriffsrechte „für den Fall der Fälle“. Verlangen Sie von Nutzern stattdessen, den jeweiligen Zweck zu begründen, und protokollieren Sie sämtliche Sitzungen, um Least-Privilege-Zugriff zu verstärken und Verantwortlichkeit zu fördern.
  • Nutzen Sie Automatisierung, um Richtlinien durchzusetzen. Ihr System für JIT-Zugriff sollte Ablauffristen anwenden, Genehmigungen erteilen, die Zurücknahme von Zugriffsrechten veranlassen und Protokolle aktualisieren – ganz ohne manuellen Aufwand. 
  • Nehmen Sie nach Möglichkeit Integrationen mit Ticketing-Systemen oder CI/CD-Pipelines vor, um Zugriffsanfragen in den Workflow einzubinden.
  • Verknüpfen Sie JIT-Zugriffsereignisse mit Ihrer Exposure Management-Plattform, um von größerer Sichtbarkeit zu profitieren. Dadurch kann Ihr Team nachverfolgen, welche Identitäten Zugriff haben, welche Ressourcen häufig mit erhöhten Zugriffsrechten versehen werden und ob durch Richtlinienausnahmen Risiken entstehen.
  • Verknüpfen Sie JIT-Zugriff darüber hinaus mit Ihrer Vulnerability Management-Plattform. Wenn Nutzer vorübergehend Zugriff auf Systeme mit bekannten Exploits oder fehlenden Patches erhalten, sollte dieser Zugriff mit zusätzlichen Leitplanken versehen oder zwecks Überprüfung entsprechend gekennzeichnet werden. Erhöhte Zugriffsrechte sollten nicht mit verwundbaren Assets kombiniert werden, insbesondere in Produktionsumgebungen.

Abschließend gilt: Vergessen Sie nicht, Tests durchzuführen. Muster der Rechteausweitung – sogenannte Elevation Patterns – sollten regelmäßig überprüft werden. Bestätigen Sie, dass Ablaufrichtlinien wie beabsichtigt funktionieren. Schulen Sie Ihr Team, damit es JIT-Zugriff wie jeden anderen sensiblen Kontrollmechanismus „behandelt“ – denn genau das ist der Fall.

Just-in-Time-Zugriff im Kontext von CNAPP, CIEM und CSPM

Just-in-Time-Zugriff entfatet seine größte Stärke als Bestandteil einer umfassenderen Cloud-Sicherheitsstrategie, die Echtzeit-Transparenz, Identitätsinformationen in Echtzeit sowie Posture Management umfasst. Genau hier kommen Plattformen wie CNAPP, CIEM und CSPM ins Spiel. 

JIT-Zugriff ersetzt diese Plattformen nicht – sondern ergänzt die von ihnen bereitgestellten Erkenntnisse um die Komponenten Durchsetzung, Präzision und Verantwortlichkeit.

In einer CNAPP hilft JIT-Zugriff dabei, auf das zu reagieren, was die Plattform beobachtet. 

Wenn eine CNAPP eine Fehlkonfiguration, eine Identität mit übermäßigen Zugriffsrechten oder einen über das Internet zugänglichen Workflow erkennt, gewährleistet JIT-Zugriff, dass Zugriff auf die jeweilige Ressource nur dann besteht, wenn dies ausdrücklich vorgesehen ist, niemals standardmäßig. 

Da hierdurch beschränkt wird, wer zu welchem Zeitpunkt mit diesen Assets interagieren kann, verringert sich das mit dauerhaften Zugriffsrechten einhergehende Risiko.

Durch CIEM ist erkennbar, welche Identitäten und Rollen übermäßige Berechtigungen aufweisen – über sämtliche Cloud-Konten hinweg. 

Doch Sichtbarkeit reicht nicht aus. Mithilfe von JIT-Zugriff ist es möglich, auf diese Erkenntnisse zu reagieren, indem jederzeit verfügbare Berechtigungen (sogenannte „Always on“-Berechtigungen) entfernt werden und Nutzer dazu gezwungen sind, Zugriffsanfragen basierend auf der tatsächlichen Notwendigkeit zu stellen. Auf diese Weise werden Richtlinien ganz ohne Produktivitätseinbußen in die Praxis umgesetzt.

Durch CSPM werden Risiken in Ihrer Umgebung hervorgehoben – angefangen bei fehlerhaft konfigurierten IAM-Richtlinien bis hin zu öffentlich zugänglichem Storage. Durch die Kombination mit JIT-Zugriff werden nicht nur Konfigurationsprobleme behoben. Vielmehr wird unnötiger Zugriff auf diese Ressourcen von vornherein verhindert, wodurch eine geringere Wahrscheinlichkeit besteht, dass es durch ein kleines Versäumnis zu einer schweren Sicherheitsverletzung kommt.

Im Verbund bieten diese Tools ganzheitliche Kontrolle:

  • Durch CSPM sind Fehlkonfigurationen erkennbar.
  • Durch CIEM ist klar, wer übermäßige Zugriffsrechte aufweist.
  • Eine CNAPP verknüpft sämtliche Aspekte miteinander.
  • Durch JIT-Zugriff rückt Durchsetzung in den Mittelpunkt – Zugriffsrechte sind zeitlich begrenzt, rückverfolgbar und mit dem jeweiligen Risiko verknüpft.

FAQ zum Thema Just-in-Time-Zugriff

Was ist Just-in-Time Privileged Access Management (JIT PAM)?

Der Begriff Just-in-Time Privileged Access Management (JIT PAM) bezieht sich auf einen Sicherheitsansatz, in dessen Rahmen Nutzer erhöhte Zugriffsrechte ausschließlich bei Bedarf und nur für einen beschränkten Zeitraum erhalten. JIT PAM beseitigt dauerhafte Zugriffsrechte, reduziert Identitätsrisiken und stärkt Ihr Least-Privilege-Modell.

Kann ich Just-in-Time-Zugriff zusammen mit Active Directory (AD) einsetzen?

Ja. JIT-Zugriff lässt sich in Active Directory einbinden – mithilfe von gruppenbasierter Rechteausweitung, sitzungsbasierten Regeln oder Federated Identity-Workflows. Anstatt Nutzern dauerhafte Gruppenmitgliedschaften zuzuweisen, aktivieren sie Zugriffsrechte bei Bedarf, die ihnen am Ende der jeweiligen Sitzung automatisch entzogen werden.

Worin besteht der Unterschied zwischen JIT-Zugriff und dauerhaftem Zugriff?

Dauerhafter Zugriff bedeutet, dass Nutzer jederzeit über die nötigen Berechtigungen verfügen, um hochriskante Aktionen durchzuführen – unabhängig davon, ob dies tatsächlich notwendig ist oder nicht. Bei JIT-Zugriff werden Berechtigungen nur dann gewährt, wenn zuvor eine Zugriffsanfrage gestellt und entsprechend genehmigt wurde und der Zugriff zeitlich begrenzt ist. Sobald das jeweilige Zeitfenster des Zugriffs geschlossen ist, werden auch die Berechtigungen entzogen.

Wie fügt sich JIT-Zugriff in eine Zero-Trust-Strategie ein?

JIT-Zugriff bewirkt, dass Zero-Trust-Sicherheit nach der Maxime „Traue niemandem, überprüfe alles“ durchgesetzt wird. Für privilegierten Zugriff sind Begründungen, Genehmigungen und Zeitlimits erforderlich. Dadurch beseitigen Sie Vermutungen im Zusammenhang mit Vertrauensstellungen und haben größere Kontrolle darüber, wer Zugriff auf kritische Systeme hat.

Welche Tools unterstützen Just-in-Time-Zugriff?

Zahlreiche Access Control-Plattformen bieten JIT-Funktionen, darunter Identitätsanbieter, Lösungen für die Berechtigungsverwaltung und in Cloud-Plattformen wie AWS, Azure und GCP integrierte Richtlinien-Engines. Die effektivsten Tools verknüpfen JIT-Zugriff mit verhaltensbezogenen Sicherheitssignalen, Risiko-Scores und Sitzungsprotokollen, um die Durchsetzung und Überprüfbarkeit zu verbessern.

JIT und größere Kontrolle über Berechtigungen

Just-in-Time-Zugriff bietet Ihnen eine intelligentere und schnellere Methode zur Steuerung von Berechtigungen, ohne dabei auf dauerhaften Zugriff, eine manuelle Zurücknahme von Zugriffsrechten oder auf Überprüfungen von Rollen angewiesen zu sein. 

Wenn Zugriff ausschließlich bei Bedarf und nur so lange wie nötig gewährt wird, reduzieren Sie Risiken auf der Identitätsebene und verkürzen das Zeitfenster, in dem Angreifer ungeschützte Berechtigungen ausnutzen können.

Mithilfe von Tenable gehen Sie hier noch einen Schritt weiter: Tenable Cloud Security macht es möglich, JIT-Zugriff in „risikobewusster“ und vollständig überprüfbarer Form zu implementieren – ausgelegt auf Skalierbarkeit in Multi-Cloud-Umgebungen. Sie legen Zugriffsrichtlinien basierend auf Rollen, Umgebungen und dem Geschäftskontext fest und automatisieren dann die entsprechenden Workflows für Rechteausweitung, Ablauffristen und Genehmigungen, ohne benutzerdefinierten Code zu verfassen.

Die JIT-Funktionen von Tenable helfen Ihnen bei der Lösung von realen Problemen. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Übermäßige Zugriffsberechtigungen im Rahmen von Cloud-Rollen und IAM-Gruppen
  • Audit-Lücken, die durch statische Berechtigungen oder manuelle Rechteausweitung entstehen
  • Keine einheitliche Zugriffskontrolle über AWS-, Azure-, GCP- und On-Prem-Systeme hinweg
  • In hohem Maße gefährdete Administratorkonten im Rahmen von DevOps-, Anbieter- und Break Glass-Workflows

Schützen Sie Ihre privilegiertesten Identitäten – ganz ohne übermäßige Berechtigungen. Wenden Sie sich an Tenable, um eine Bereitstellung von Just-in-Time-Zugriff in großem Maßstab zu erörtern.

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