2. Cloud Vulnerability Management im Überblick
Wie also lassen sich Ihre Sicherheitsrisiken in der Cloud verringern? In dieser Hinsicht ist Cloud Vulnerability Management von entscheidender Bedeutung. Bedauerlicherweise müssen die meisten Unternehmen ihre Cybersecurity-Verfahren erst noch optimieren, damit sie Herausforderungen, die durch Cloud-Schwachstellen entstehen, effektiv Rechnung tragen können.
Aus einer gemeinsamen Auftragsstudie von Tenable Cloud Security und Osterman Research geht hervor, dass in 80 % der Unternehmen kein Sicherheitsteam vorhanden ist, das sich speziell mit der Absicherung der Cloud befasst. Zudem steht die überwiegende Mehrheit der Unternehmen (84 %) bei ihren Cloud-Fähigkeiten noch ganz am Anfang, was bedeutet, dass sie im Kontext von Cloud-Sicherheit Ad-hoc- oder opportunistische Ansätze verfolgen. Überraschenderweise bewegen sich der Studie zufolge etwa 93 % der Großunternehmen auf demselben Niveau.
Die gute Nachricht: Unternehmen, die mindestens 50 Wochenstunden für Cloud-Sicherheit aufwenden und beispielsweise Best Practices für Cloud Vulnerability Management implementieren, erreichen hier die höchsten Reifegrade (mithilfe von wiederholbaren, automatisierten und integrierten Sicherheitsverfahren). Doch dies ist nur bei etwa 16 % der Unternehmen der Fall, die im Rahmen der Osterman-Studie befragt wurden.
Was ist Cloud Vulnerability Management?
Was genau ist Cloud Vulnerability Management? Ähnlich wie das Schwachstellenmanagement in klassischen IT-Umgebungen ist auch das Schwachstellenmanagement in der Cloud ein kontinuierlicher Prozess, bei dem Sicherheitsprobleme identifiziert und eingedämmt bzw. behoben werden. Im Vordergrund stehen jedoch Risiken, die speziell in Public Cloud-, Private Cloud- und Hybrid Cloud-Umgebungen auftreten. Durch den Aufbau eines Programms für Cloud Vulnerability Management können Ihre Sicherheitsteams einen umfassenderen Einblick in all Ihre Cloud-Assets gewinnen. Die Kurzlebigkeit dieser Assets ist dabei unerheblich. Bei Anwendung einer risikobasierten Methodik für Cloud-Schwachstellenmanagement gewinnen Sie zudem Einblick in die Frage, welche Probleme im Zusammenhang mit Cloud-Sicherheit das größte Risiko für Ihr Unternehmen darstellen und von Angreifern ausgenutzt werden könnten. Dadurch sind Sie in der Lage, Ihre Cloud Security-Verfahren noch umfassender zu optimieren. Mithilfe von diesen Informationen (insbesondere in Kombination mit Erkenntnissen aus Ressourcen wie Tenable Research, KI und ML) können Sie priorisieren, welche Sicherheitsprobleme zuerst zu beheben sind – angefangen bei Cloud-Apps und der Serviceentwicklung über Active Directory bis hin zu Ihren Live-Cloud-Umgebungen.
Warum Cloud Vulnerability Management wichtig ist
Wenn Best Practices für das Schwachstellenmanagement in der Cloud zusammen mit Ihren On-Prem-Prozessen für risikobasiertes Schwachstellenmanagement zum Einsatz kommen und auf vorhandene Cybersecurity- und Entwicklungszyklen abgestimmt werden, besteht für Ihr Unternehmen ein besserer Einblick in die gesamte Angriffsoberfläche. Dies führt zu größerer Kontrolle und umfangreicheren Möglichkeiten zur Reduzierung von Cyberrisiken.
Weitere Gründe, warum Cloud Vulnerability Management wichtig ist:
Erhöhte Compliance und Datensicherheit
Unternehmen speichern immer mehr sensible Daten in der Cloud, wie etwa persönlich identifizierbare Informationen (Personally Identifiable Information, PII), persönliche Gesundheitsinformationen (Personal Health Information, PHI) und Finanzdaten. Daher wird es immer entscheidender, sicherzustellen, dass adäquate Schutzvorkehrungen zur Wahrung der Sicherheit und Vertraulichkeit dieser Daten vorhanden sind und dass sie entsprechend den erteilten Einwilligungen ordnungsgemäß verwendet werden.
Darüber hinaus kann ein Programm für Cloud Vulnerability Management Ihrem Unternehmen größere Zuversicht bieten, dass Sie sämtliche Compliance-bezogenen und behördlichen Anforderungen erfüllen – zumal die Liste der Branchen-, Länder- und sonstigen Standards immer länger wird, zunehmend an Komplexität gewinnt und in hohem Maße auf die Identifizierung und Eindämmung von Cloud-Risiken abzielt. Ist dies nicht der Fall, kann es zu Ausfallzeiten im Unternehmen sowie zu Geldbußen und Strafen auf Branchen-, zivil- und strafrechtlicher Ebene kommen. Ein Cloud Vulnerability Management-Programm kann auch dazu beitragen, Ihre Marke und Reputation zu schützen. Wenn Sie Best Practices implementieren, Compliance erzielen und gegebenenfalls relevante Cloud Security-Zertifizierungen erlangen, können Sie dadurch Kundenvertrauen aufbauen und zudem nachweisen, dass die Optimierung Ihrer Sicherheitsverfahren und die Prävention von Sicherheitsverletzungen wichtige Anliegen für Sie sind.
Fähigkeit zur flexiblen Skalierung – im Gleichschritt mit dem Business
Zahlreiche Unternehmen profitieren bereits von den Vorteilen, die sich ergeben, wenn Cybersecurity- und Geschäftsziele in Einklang gebracht werden. Sicherheit betrifft inzwischen nicht mehr nur die IT, sondern sämtliche Abteilungen im Unternehmen bis hin zur Geschäftsleitung und Vorstandsebene. Wenn Sie in Ihrem Unternehmen Standards für das Cloud-Schwachstellenmanagement implementieren, können Sie dadurch sicherstellen, dass sich Ihre Cybersecurity-Verfahren effektiv weiterentwickeln – analog zu Ihren sich ständig wandelnden Anforderungen hinsichtlich Cloud-Services und -Infrastruktur. Mit zunehmender Reife Ihres Cloud Security-Programms kann Ihr Unternehmen die nächsten Schritte angehen und das gesamte Cloud Enablement zügig hinter sich bringen. Dadurch profitiert es bei geringeren Cloud-Risiken vollumfänglich von den mit Cloud-Technologien verbundenen Vorteilen.
Verbesserte operative Resilienz und Geschäftskontinuität
Einer der großen Vorteile von Cloud Vulnerability Management besteht darin, dass es Ihre Sicherheitsteams bei der Identifizierung von potenziellen Cloud-Schwachstellen und Cloud-Fehlkonfigurationen unterstützt, sodass sie diese beseitigen können, bevor Angreifer überhaupt Gelegenheit haben, Ihre Cloud-Angriffsoberfläche zu durchdringen. Durch eine proaktive Erfassung und Behebung dieser Probleme können Sie die Geschäftskontinuität verbessern, Ausfallzeiten reduzieren sowie Incident Response- und Disaster Recovery-Pläne entwickeln – und parallel dazu Ihre operative Resilienz insgesamt steigern.
Beseitigung von Supply-Chain-Risiken
Aus der „Third Party Risk Survey“ von CRA Business Intelligence geht hervor, dass fast 60 % der Befragten in den vergangenen zwei Jahren einen Cybersecurity-Vorfall verzeichnet haben, bei dem ein Drittanbieter involviert war. In diesem Zeitraum kam es bei Befragten durchschnittlich zu mindestens zwei Angriffen bzw. Sicherheitsverletzungen im Zusammenhang mit Drittanbietern. Einige größere Unternehmen gaben an, dass es bis zu fünf Angriffe gab, die über Partner in der Supply Chain erfolgten. Und bei mehr als der Hälfte war der Angriffsvektor ein Software-Anbieter, was Netzwerkausfälle, Ausfallzeiten und Probleme im Kundenservice zur Folge hatte. Die Umsetzung von Best Practices für das Schwachstellenmanagement in der Cloud kann dabei helfen, Risiken entlang der gesamten Supply Chain zu verringern – sogar bis hin zu den von Ihren Anbietern eingesetzten Auftragnehmern. Wenn Sie Ihre Best-Practice-Anforderungen in Ihren Service Level Agreements (SLAs) und Verträgen verankern, können Sie dadurch sicherstellen, dass Ihre Anbieter die für den Datenzugriff maßgeblichen Anforderungen für Cloud-Sicherheit einhalten. Und wenn Sie regelmäßige Cloud-Schwachstellenbewertungen für Ihre Anbieter durchführen, können Sie dadurch gewährleisten, dass sie Compliance-Vorgaben stets einhalten, und andernfalls die entsprechenden Probleme entschärfen, bevor es in der Praxis zu einem Cybervorfall kommt.
Häufige Cloud-Schwachstellen
Cloud-Fehlkonfigurationen
Der National Security Agency (NSA) zufolge sind „Fehlkonfigurationen bei Cloud-Ressourcen nach wie vor die am stärksten verbreiteten Cloud-Schwachstellen und können ausgenutzt werden, um sich Zugriff auf Cloud-Daten und -Services zu verschaffen“.
Im Jahr 2023 kam es beim Automobilhersteller Toyota beispielsweise zu einem Datenleck, bei dem über 2,15 Millionen Datensätze in Japan offengelegt wurden. Die Ursache war ein Sicherheitsproblem in einer fehlerhaft konfigurierten Datenbank eines verbundenen Unternehmens, das sich bei Toyota mit den Bereichen Big Data und Mobility befasst. Durch das Problem waren die entsprechenden Services ohne Authentifizierung zugänglich. Das Datenleck bestand bereits seit über einem Jahrzehnt.
Fehlkonfigurationen mögen zu den bedeutendsten Problemen bei der Cloud-Sicherheit zählen, doch auch andere Sicherheitsprobleme tragen zu Cloud-Risiken bei:
Mangelnde Sichtbarkeit
Je größer das Unternehmen und je höher die Anzahl der Assets, desto komplexer wird es, diese Assets zu identifizieren und nachzuverfolgen. Vielen Sicherheitsteams bereitet dies bei ihren IT-Assets, Netzwerken und Systemen vor Ort Schwierigkeiten. Da Assets und Services bis in die Cloud reichen und tägliche Betriebsabläufe mehr und mehr aus Cloud-Ressourcen bestehen, erscheint die Aufgabe, Cloud-Schwachstellen zusammen mit anderen Sicherheitsproblemen ausfindig zu machen und zu beheben, oftmals unüberwindbar. Tatsache ist: Sicherheitsteams können nur das schützen, was sie auch sehen können. Insbesondere in Unternehmen, in denen ausgereifte Prozesse des Änderungsmanagements fehlen, ist es nicht ungewöhnlich, dass Abteilungen oder Teams öffentlich zugängliche Cloud-Apps und -Services einführen, ohne IT- oder Sicherheitsteams jemals darüber zu informieren. Aus dem Osterman-Bericht geht hervor, dass 81 % der Unternehmen keinen vollständigen Überblick über sämtliche direkt über das Internet zugängliche Ressourcen haben. Darüber hinaus schränken weniger als 40 % den Netzwerkzugriff auf erfolgskritische und sensible Ressourcen ein.
Inadäquate Zugriffsmanagementsysteme
Dem Osterman-Bericht zufolge fehlt 52 % der Unternehmen vollständiger Einblick in Ressourcen, auf die Benutzer Zugriff haben, sowie in Berechtigungsstufen. Der Grund dafür ist, dass zahlreiche Sicherheitsteams noch immer elementare Kontrollen für die Identitäts- und Zugriffsverwaltung (Identity and Access Management, IAM) einsetzen und dabei die besonderen Risiken, die aus Zugriffsproblemen in der Cloud hervorgehen, außer Acht lassen. Sie haben keinen Einblick in sämtliche Cloud-Assets und sind folglich nicht in der Lage, zu gewährleisten, dass Zugriff auf die Cloud nach dem Prinzip der geringsten Berechtigungen (Least Privilege) erfolgt. IAM ist ein wichtiges Tool, mit dessen Hilfe Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen die Authentifizierung und Autorisierung in all Ihren Cloud-Umgebungen verwalten kann. Unzureichendes Zugriffsmanagement kann Bedrohungsakteuren (oder anderen unbefugten Benutzern) Zugriff auf Daten und Systeme gewähren, auf die diese Personen keinen Zugriff haben sollten. Als Tool für Cloud Vulnerability Management (also Schwachstellenmanagement in der Cloud) können IAM-Protokolle sicherstellen, dass ausschließlich autorisierte Benutzer im geringstmöglichen Umfang auf die Daten bzw. Ressourcen zugreifen können, die zur Erfüllung der ihrer Rolle zugewiesenen Aufgaben erforderlich sind.
Unsichere Schnittstellen und APIs
Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) werden eingesetzt, um die Kommunikation zwischen Technologien über etablierte Protokolle zu vereinfachen. In einer Cloud-Umgebung dient eine API als Übertragungsweg, über den Daten von Services und Anwendungen in die Cloud oder aus der Cloud übermittelt werden. Sind APIs oder Schnittstellen nicht ordnungsgemäß konfiguriert oder programmiert, führt dies zu erhöhten Risiken im Hinblick auf die Cloud-Sicherheit. Mithilfe von APIs können Bedrohungsakteure Man-in-the-Middle-Angriffe (MitM) durchführen, um die Kommunikation zwischen Endgeräten abzufangen, Denial-of-Service-Angriffe (DoS) starten, um Ressourcen lahmzulegen, und Schadcode in Programme einschleusen (SQL-Injektion). Im Rahmen Ihres Programms für Cloud Vulnerability Management können Sie Konfigurationen bewerten, Code überprüfen und Zugriffs- und Verwaltungsprobleme identifizieren, um so zu verhindern, dass Angreifer eine API als Angriffsvektor nutzen.
Tools und Techniken für Cloud Vulnerability Management
Cloud-Sicherheit ist komplex und für ein effektives Cloud-Schwachstellenmanagement sind die richtigen Tools und Techniken erforderlich. Dies ist besonders wichtig, weil Cloud-Umgebungen sich weiterentwickeln und immer komplexer werden, die meisten herkömmlichen Schwachstellenmanagement-Verfahren in der Cloud aber nicht funktionieren und mit der neuartigen Bedrohungslandschaft der Cloud nicht Schritt halten können. Wenn Sie spezialisierte, für die Cloud konzipierte Tools und Techniken einsetzen, können Sie Cloud-Schwachstellen und Schwächen proaktiv identifizieren, noch bevor Angreifer sie zu ihrem Vorteil nutzen. Die Anforderungen an das Schwachstellenmanagement unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen. Doch nachfolgend sind einige Best Practices aufgeführt, die es hier zu berücksichtigen gilt:
Schwachstellen-Scanning-Tools
Tools für das Schwachstellen-Scanning wie Tenable Cloud Security können zum Schutz von Cloud-Workloads eingesetzt werden, Ihre kritischsten Workloads kontinuierlich scannen und Risiken und Fehlkonfigurationen identifizieren. Diese Tools können Ihnen helfen, Cloud-Bedrohungen frühzeitig zu identifizieren, kontinuierliches Monitoring ermöglichen und die Priorisierung von Maßnahmen zur Beseitigung der Cloud-Risiken unterstützen, von denen die größte Bedrohung für Ihr Unternehmen ausgeht. Stellen Sie sich Schwachstellen-Scanning als proaktiven Ansatz für das Management von Cloud-Risiken vor, der Ihnen helfen kann, Best Practices und Sicherheits-Frameworks zu befolgen und Compliance-Anforderungen einzuhalten.
Intrusion Detection Systems (IDS)
Intrusion Detection Systems (IDS) überwachen Endgeräte in der Cloud proaktiv auf potenzielle Sicherheitsverletzungen oder andere Sicherheitsvorfälle. Tenable kann Sie beispielsweise dabei unterstützen, Dateien, Systemeinstellungen, Anwendungen, Protokolle sowie den Netzwerkverkehr zu überwachen – im Rahmen eines proaktiven und kontinuierlichen Ansatzes für Cloud-Schwachstellenmanagement. Ein Intrusion Detection System kann Ihnen helfen, diese Bedrohungen schneller ausfindig zu machen, die „Verweilzeit“ von Angreifern senken und eine schnelle und effektive Vorfallsreaktion gewährleisten, wenn es zu unbefugtem Zugriff kommt oder das System verdächtige Aktivitäten erkennt. Darüber hinaus kann ein IDS Warnmeldungen in Echtzeit senden, sodass Sie durch einen übersehenen Sicherheitsvorfall nie überrascht werden.
Penetrationstests
Penetrationstests sind ein wertvolles Tool, das Ihre Teams dabei unterstützt, Angreifern stets einen Schritt voraus zu sein. Penetrationstests werden im Allgemeinen von Dritten durchgeführt. Sie spüren Schwachstellen und andere Sicherheitsschwächen in der Cloud genau so auf, wie auch Bedrohungsakteure vorgehen würden. Dabei werden Möglichkeiten zur Ausnutzung dieser Probleme erkundet, um Zugriff auf Ihre Cloud-Umgebungen und Cloud-Daten zu erlangen. Ein Penetrationstest ist eine proaktive Lösung, die bekannte wie auch unbekannte Probleme bei der Cloud-Sicherheit identifiziert, sodass Ihre Teams deren Behebung planen können. Penetrationstests können auch validieren, dass Ihre Sicherheitskontrollen in der Cloud wie vorgesehen funktionieren, und andere potenzielle Angriffsvektoren auf Ihrer gesamten Cloud-Angriffsoberfläche ausfindig machen.
Schwachstellendaten und Threat-Intelligence
Die National Vulnerability Database (NVD) des National Institute of Technology (NIST) enthält fast 237.000 CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures). Allein im ersten Monat des Jahres 2024 wurden in der NVD bereits über 2.000 CVEs überprüft. Die Datenbank ist eine hervorragende Quelle für Informationen zu häufig auftretenden Schwachstellen. Doch die meisten Sicherheitsteams fühlen sich bei ihrer Nutzung überwältigt – nicht nur wegen der hohen Anzahl an aufgelisteten CVEs, sondern auch wegen der hohen Zahl an Schwachstellen, deren Schweregrad nach dem CVSS (Common Vulnerability Scoring System) als „Hoch“ oder „Kritisch“ einzustufen ist. Nach CVSS V3 gibt es fast 23.000 CVEs mit dem Schweregrad „Kritisch“ und über 60.000 CVEs mit dem Schweregrad „Hoch“. Selbst für die größten und wirklich gut vorbereiteten Sicherheitsteams sind diese Zahlen schwindelerregend hoch. Zur Optimierung Ihrer Schwachstellenmanagement-Praxis in der Cloud sollten Sie in Betracht ziehen, weitere Ressourcen als ergänzende Tools für Schwachstellendaten einzusetzen. Tenable Research bietet beispielsweise spezifische Erkenntnisse zu Cloud-Bedrohungen. Zudem setzt Tenable KI-Tools ein, die Teams bei der Priorisierung von Maßnahmen zur Risikominderung in der Cloud unterstützen – speziell konzipiert für Ihr individuelles Unternehmensprofil.
Strategien für Cloud Vulnerability Management
Strategien für das Schwachstellenmanagement in der Cloud unterstützen Unternehmen dabei, Probleme hinsichtlich der Cloud-Sicherheit proaktiv ausfindig zu machen und aufzuspüren. Mithilfe von diesen Strategien können Sie Cloud-Risiken identifizieren und analysieren, um dann deren Behebung zu planen, bevor es zu einer Datenpanne kommt. Cloud Vulnerability Management-Strategien und Sicherheits-Frameworks helfen Unternehmen, relevante Compliance-Anforderungen für Cloud-Sicherheit einzuhalten, und unterstützen die Optimierung des Cloud-Sicherheitsprogramms. Darüber hinaus können sie Ihnen helfen, Ihr Programm auf Geschäftsziele abzustimmen, damit Führungskräfte und wichtige Stakeholder in der Lage sind, Cloud-Risiken im geschäftlichen Kontext nachzuvollziehen.
Risikobasiertes Schwachstellenmanagement
Im Rahmen einer risikobasierten Strategie für Cloud Vulnerability Management werden Schwachstellen anhand ihrer potenziellen Auswirkungen sowie der Wahrscheinlichkeit ihrer Ausnutzung durch Angreifer bewertet. Durch Priorisierung von Schwachstellen mit hohem Risiko kann Ihr Unternehmen Ressourcen effektiver und präziser zuteilen, um besonders kritische Probleme bezüglich der Cloud-Sicherheit anzugehen. Risiko-Scores und kontextbezogene Erkenntnisse von Tenable können Ihr Team beispielsweise dabei unterstützen, sich auf Schwachstellen zu fokussieren, von denen die größte Bedrohung ausgeht, und die Gesamteffektivität Ihrer Sicherheitsmaßnahmen verbessern.
Priorisierung von Behebungsmaßnahmen
Angesichts der Vielzahl an CVEs mit hohem und kritischem Schweregrad empfiehlt es sich, eine Strategie zur Priorisierung Ihrer Cloud-Schwachstellen zu verfolgen. Dies trägt dazu bei, Behebungsprozesse zu straffen und zu beschleunigen, um so die Cyberhygiene in der Cloud zu optimieren. Tenable kann Sie bei der Entwicklung einer Priorisierungsstrategie unterstützen, die detaillierte Schwachstellenbewertungen und Threat-Intelligence umfasst. Sie erhalten Erkenntnisse zur Wahrscheinlichkeit und den Auswirkungen einer Ausnutzung sowie praktische Empfehlungen zur Behebung, um Schwachstellen mit dem größten Risiko zuerst anzugehen.
Größere Bedeutung von Automatisierung
Je größer Ihre Angriffsoberfläche, desto komplexer die Nachverfolgung und Verwaltung von Schwachstellen. Wenn Sie von manuellen Prozessen Gebrauch machen und beispielsweise Cloud-Schwachstellen in Spreadsheets verfolgen, ist es nahezu unmöglich, die notwendigen umfassenden Erkenntnisse zu Schwachstellen zu gewinnen. Mit zunehmender Anzahl an manuellen Prozessen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu menschlichem Fehlverhalten kommt. Darüber hinaus können blinden Flecken entstehen, die Ihre Cloud gefährden. Automatisierte Bewertungen von Cloud-Schwachstellen und Management-Tools wie Tenable können Ihnen helfen, eine Vielzahl dieser Aufgaben in Public Cloud-, Private Cloud- und Hybrid Cloud-Umgebungen zu automatisieren. Automatisierungsstrategien können die Identifizierung und Behebung von Schwachstellen beschleunigen und Ihre Teams parallel dazu in die Lage versetzen, in Echtzeit auf Cloud-Bedrohungen zu reagieren. Durch den Einsatz von Automatisierung können Sie Ihre qualifizierten Fachkräfte entlasten, damit diese sich auf strategischere Aufgaben und eine proaktive Identifizierung und Eindämmung von Risiken fokussieren können.
Einbindung von KI und ML
Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) sind Tools, die zunehmend für das Cloud-Schwachstellenmanagement eingesetzt werden. Falls Sie noch keine KI-Strategie entwickelt haben, ist es jetzt an der Zeit, damit zu beginnen, sodass Sie auf der KI-Welle nicht zu weit ins Hintertreffen zu geraten. Im Kontext von Cloud-Schwachstellen ebnet Automatisierung den Weg für erweiterte Bedrohungserkennung und entsprechende Analysen, sodass Ihre Teams Muster, Anomalien und Risiken für die Cloud-Sicherheit in Echtzeit erkennen können. Mithilfe von KI- und ML-Tools können Sie adaptive Sicherheitsmaßnahmen einführen und einsetzen, die sich analog zur dynamischen Beschaffenheit von Cloud-Umgebungen weiterentwickeln.
Best Practices für Cloud Vulnerability Management
Cloud Vulnerability Management ist ein unverzichtbarer Bestandteil von Cloud-Sicherheit. Es trägt dazu bei, Ihre Cloud-Assets zu schützen, und wahrt parallel dazu Datensicherheit und Datenintegrität. Angesichts der zahlreichen Risiken in dynamischen Cloud-Computing-Umgebungen ist es von entscheidender Bedeutung, Best Practices zur Eindämmung dieser Risiken und zum Schutz sensibler Informationen umzusetzen. Best Practices, wie etwa die Durchführung von regelmäßigen Risikobewertungen der Cloud-Sicherheit und die Einführung von Cloud Security-Frameworks, können Ihnen helfen, Compliance-Auflagen zu erfüllen und auf neuartige Cloud-Risiken zu reagieren. Hier vier Best Practices, die es zu berücksichtigen gilt:
Kontinuierliche Schwachstellenbewertungen durchführen
Kontinuierliche Schwachstellenbewertungen sind unerlässlich, um Cloud-Sicherheit zu gewährleisten. Hierzu muss Ihre Cloud-Umgebung gründlich gescannt und evaluiert werden, um potenzielle Sicherheitsschwächen ausfindig zu machen. Durch Automatisierung Ihrer Cloud Security-Bewertungen kann Ihr Unternehmen die Priorisierung von Behebungsmaßnahmen vereinfachen, neuartige Bedrohungen proaktiv angehen und Cloud-Schwachstellen effektiv managen. Kontinuierliche Schwachstellenmanagement-Verfahren wie etwa Schwachstellenbewertungen reduzieren das Risiko einer Ausnutzung und stärken die Gesamtsicherheit und Resilienz Ihrer Cloud-Infrastruktur.
Eine Patch-Management-Strategie verfolgen
Patch-Management ist ein Prozess, in dessen Rahmen Patches regelmäßig aktualisiert und installiert werden, um bekannte Schwachstellen in Cloud-Software, -Systemen und -Anwendungen zu beheben. Wenn Sie Cloud-Schwachstellen umgehend patchen, können Sie Ihre Angriffsoberfläche reduzieren, das Ausnutzungsrisiko eindämmen und den allgemeinen Status Ihrer Cloud-Sicherheit verbessern. Als Best Practice kann Patch-Management das Zeitfenster verkleinern, in dem potenzielle Angreifer Ihre Sicherheitsprobleme und Fehlkonfigurationen in der Cloud unter Umständen ausnutzen könnten.
Datenverschlüsselung nutzen
Die Verschlüsselung von gespeicherten und übertragenen Daten ist ein entscheidender Schritt, um sensible Informationen innerhalb von Cloud-Umgebungen zu schützen. Verschlüsselungsalgorithmen sichern Daten ab, die in Cloud-Datenbanken gespeichert oder zwischen Servern und Endgeräten übertragen werden. Durch die Implementierung von starken Verschlüsselungsmechanismen kann Ihr Unternehmen unbefugten Zugriffen und Datenpannen vorbeugen und verhindern, dass Bedrohungsakteure die Kommunikation in der Cloud überwachen. Datenverschlüsselung verbessert die Vertraulichkeit und Integrität von Daten, während diese in der Cloud gespeichert und übertragen werden.
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ist eine Best Practice, die eine zusätzliche Schutzebene bietet, die über klassische Login-Verfahren mittels Benutzernamen und Passwörtern hinausgeht. MFA sieht vor, dass Benutzer zusätzliche Verifizierungsfaktoren angeben müssen, etwa Einmalcodes oder biometrische Informationen, die das Risiko unbefugter Zugriffe deutlich reduzieren. Die Implementierung von MFA ist ein effektives Mittel, um Zugangskontrollen zu verbessern, die Auswirkungen von kompromittierten Zugangsdaten zu minimieren und Authentifizierungsverfahren in der Cloud zu stärken.
Die Zukunft von Cloud Vulnerability Management
Transformation wird das Schwachstellenmanagement in der Cloud künftig weiter vorantreiben, beispielsweise die vermehrte Nutzung von containerisierten Workloads, technologische Fortschritte, immer mehr und zunehmend komplexere gesetzliche Bestimmungen und Compliance-Standards, neuartige Cloud-Bedrohungen sowie der vermehrte Einsatz von ML und KI. Da sich diese Umgebungen zu integraleren Bestandteilen des Geschäftsbetriebs entwickeln, werden proaktive und adaptive Strategien die Zukunft entscheidend prägen.
Fortschritte bei Technologien für Cloud-Sicherheit
Im Zuge des Fortschritts bei Cloud-Sicherheitstechnologien und zur besseren Absicherung von Cloud-Infrastrukturen werden Cloud Service Provider (CSPs) und Anbieter im Bereich Cloud-Sicherheit Investitionen in komplexe Tools voraussichtlich erhöhen, wie etwa in Cloud Security Posture Management (CSPM), Plattformen für cloudnativen Anwendungsschutz (Cloud Native Application Protection Platforms, CNAPPs), CWPs und die KI-gestützte Bewertung und Verwaltung von Schwachstellen. Es ist davon auszugehen, dass erweiterte Bedrohungserkennung, automatisierte Reaktionsmaßnahmen und Sicherheitsmaßnahmen zunehmend in Cloud-Plattformen eingebunden werden. Diese Veränderungen sollten zu resilienteren Abwehrmechanismen gegen Cloud-Bedrohungen führen. Mit der Zeit werden sich diese fortschrittlichen Sicherheitsmaßnahmen wahrscheinlich zur Standardpraxis für Cloud-Services entwickeln, was den Schutz der Cloud verbessern wird.
Das regulatorische Umfeld im Wandel
Das regulatorische Umfeld im Bereich Cloud Security befindet sich in ständigem Wandel und Datensicherheit sowie Datenschutz rücken zunehmend in den Fokus. Vorschriften wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union und der Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) in den Vereinigten Staaten beeinflussen zusammen mit ähnlichen Auflagen, wie Unternehmen Cloud-Schwachstellen managen. In den USA sind auf bundesstaatlicher Ebene weitere Datensicherheits- und Datenschutzgesetze zu erwarten, die dem California Consumer Privacy Act (CCPA) ähneln. Diese werden neben Sicherheitsstandards für Cloud-Umgebungen auch zusätzliche gesetzliche Vorschriften beinhalten, die Unternehmen dazu drängen werden, einen dynamischeren Ansatz für Cloud Vulnerability Management zu verfolgen.
Zunehmende neuartige Bedrohungen
Die Einführung und Nutzung von Cloud-Technologien nimmt weiter zu, was auch für die damit verbundenen Risiken gilt. Diese Risiken entwickeln sich ständig weiter und werden zunehmend komplexer. Aus diesem Grund ist es entscheidend, sie schnell und effektiv zu beseitigen. Bedingt durch das Aufkommen von neuen Angriffsvektoren wie containerisierter Malware, Serverless-Exploits und erhöhten Risiken durch Insider ist es wichtig, dass proaktive Abwehrmaßnahmen vorhanden sind und Zugang zu Cloud-Threat-Intelligence und Behebungsempfehlungen besteht.
Umfangreichere Nutzung von ML und KI
Im Zuge künftiger Fortschritte, die beim Cloud Vulnerability Management erzielt werden, gewinnen ML und KI immer mehr an Bedeutung. Diese Technologien werden die Bedrohungserkennung, automatisierte Warnmeldungen sowie Reaktionsstrategien verbessern und die Analyse von riesigen Datenmengen optimieren, um Muster und Anomalien in Cloud- und Hybrid-Umgebungen zu erkennen. Unternehmen werden voraussichtlich auf KI-basierte Tools setzen, die sämtliche Aufgaben –angefangen beim automatisierten Schwachstellen-Patching bis hin zur Bedrohungsmodellierung in Echtzeit – übernehmen. Da die Branche weiterhin Schwierigkeiten hat, offene Stellen im Bereich Cloud-Sicherheit mit qualifizierten Mitarbeitern zu besetzen, wird dies immer wichtiger. Erwartungen zufolge wird der Weltmarkt für künstliche Intelligenz im Cybersecurity-Bereich bis 2028 einen Gesamtwert von nahezu 61 Milliarden USD erreichen und während dieses Zeitraums eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von fast 22 % verzeichnen.