Konzentrieren Sie sich auf die Grundlagen: 6 Schritte zur Abwehr von Ransomware
Ransomware ist die Monetarisierung mangelhafter Cyberhygiene. Hier sind 6 Schritte, mit denen Sie Ihre Sicherheitsmaßnahmen verbessern können.
Ransomware-Angriffe sind in nahezu jedem Unternehmen zum Thema in der Vorstandsetage geworden. Allein im Jahr 2020 wurden mehr als 300 Millionen Ransomware-Angriffe verzeichnet, ein Anstieg von mehr als 60 % gegenüber 2019. Es gibt viele Faktoren, die zu diesem Trend beitragen, wie etwa die stetige Zunahme von Kryptowährungen, ein ausgereiftes Value-Chain-Netzwerk für Ransomware sowie ein bewährtes Geschäftsmodell, das auf doppelte Erpressung setzt. Doch einer der wichtigsten Treiber für Ransomware ist die große Anzahl von Software-Schwachstellen und Fehlkonfigurationen, die Bedrohungsakteure ausnutzen können, um in Unternehmen Fuß zu fassen und ihre Angriffe zu verbreiten.
Ransomware lebt davon, dass Angreifer Schwachstellen ausnutzen
Da die Arbeit im Homeoffice zur neuen Normalität geworden ist, nutzen Angreifer Schwachstellen in der Remote-Access-Infrastruktur und in Webanwendungen aus, um ins Netzwerk einzudringen. REvil/Sodinokibi, das derzeit größte Ransomware-Syndikat, hat es zunehmend auf Schwachstellen in Infrastruktur für VPN (CVE-2019-11510), Webserver (CVE-2019-2725), Remote-Desktop (CVE-2019-19781) und neuerdings auch Remote-IT-Management (CVE-2021-30116) abgesehen. Conti-Ransomware-Stämme nehmen zudem häufig VPN-Systeme und das Remote Desktop Protocol (RDP) ins Visier, um Zugang zu den Netzwerken der Betroffenen zu erhalten. Software-Schwachstellen sind zum am schnellsten wachsenden Ransomware-Angriffsvektor geworden, da jedes Jahr eine enorme Anzahl von CVEs veröffentlicht wird und keine Benutzerinteraktion erforderlich ist, um die Payload zu verteilen.
Allerdings sind es nicht nur die herkömmlichen CVE-Schwachstellen, um die sich Sicherheitsteams Gedanken machen sollten. Fehlkonfigurationen spielen bei der Verbreitung von Ransomware im gesamten Unternehmen eine enorme Rolle. Ransomware-Exploits zielen auf Schwachstellen in Active Directory (AD) ab, um Zugriffsrechte zu erhöhen und sich lateral zu höherwertigen Zielen vorzuarbeiten. Die Ransomware-Gruppe Ryuk war in der Lage, einen Angriff, der von einer einzigen E-Mail ausging, in etwas mehr als 24 Stunden zu einer vollständigen domänenweiten Infektion auszubauen, indem sie sich gängige AD-Fehlkonfigurationen zunutze machte. AD wird oftmals als "Schlüssel zum Königreich" bezeichnet, da es das Zentrum der Authentifizierung, Autorisierung und Zugriffskontrolle eines Unternehmens ist. Ist AD erst einmal kompromittiert, können Angreifer AD – und sein Gruppenrichtlinienattribut – dazu nutzen, Ransomware im gesamten Unternehmen zu verteilen.
Verstehen, wo Sie Ihre Ransomware-Abwehr stärken müssen
Wenn es um die Abwehr von Ransomware geht, gibt es sowohl gute als auch schlechte Nachrichten.
Zunächst die schlechte Nachricht: Es gibt kein Patentrezept zum Schutz Ihres Unternehmens. Es gibt keine tolle, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Technologie, hochentwickelte Verhaltensanalytik oder Lösungen zur Erkennung/Reaktion in Echtzeit, die dieses Problem auf magische Weise lösen werden. Cyber-Verteidiger, die nach einer punktuellen Ransomware-Lösung suchen, werden schwer enttäuscht sein.
Und jetzt die gute Nachricht: Es gibt einen Weg nach vorn, indem man sich auf die Grundlagen der Sicherheit konzentriert. Ich weiß, was Sie denken: Cyberhygiene ist nicht gerade sexy oder aufregend. Aber sie funktioniert. Grundlagen sind entscheidend, um zu verhindern, dass Ransomware-Angriffen erfolgreich sind. Cyber-Experten wie die US-amerikanische Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) und das britische National Cyber Security Centre (NCSC) betonen immer wieder die Wichtigkeit der Grundlagen - wie zum Beispiel:
- Schulungen zur Cybersecurity-Sensibilisierung, um Phishing-Angriffe zu verringern
- Segmentieren Ihrer Netzwerke, um verschiedene Geschäftsbereiche und Ressourcen zu trennen, damit ein Angriff eingedämmt werden kann
- Flächendeckender Einsatz von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
- Häufige Erstellung verschlüsselter Backups von Daten und System-Images
- Kontinuierliches risikobasiertes Schwachstellenmanagement und regelmäßige AD-Bewertung für die gesamte Angriffsoberfläche
6 Schritte zur Abwehr von Ransomware
Um Ihnen bei diesem letzten Punkt zu helfen, rät Tenable, die folgenden sechs Schritte zu unternehmen, um Ihre Sicherheitsabwehr gegen Ransomware zu verbessern.
- Häufig und umfassend scannen
- Absichern von AD zum Schutz wertvoller Assets
- Deeskalieren von Rechteausweitung
- Priorisierung anhand von Prognosen
- Behebung von Schwachstellen als oberste Priorität
- Erfolgsmessung zur Verbesserung der Sicherheitpraxis
Tenable ist für Sie da, um Sie bei jedem Schritt auf Ihrem Weg zu unterstützen.
Mehr erfahren
- Blog lesen: So messen Sie die Wirksamkeit Ihres Cybersecurity-Programms: 5 Fragen, die Sie stellen sollten
- Webinar ansehen: Introducing Tenable.ad — Secure Active Directory and Disrupt Attack Paths
- E-Book herunterladen: Teures Lösegeld: Wie die Verbreitung von Ransomware über AD gestoppt werden kann
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